ZWEITER TAG
Der Speck ist knusprig, das Burgerbrötchen nicht, wegen der pommes frites ekele ich mich. Morgen bestelle ich etwas anderes zum Frühstück, entscheide ich, lege die Rechnungssumme von elf Dollar auf den Teller. Die brasilianische Kellnerin hat schlanke Finger, die passen nicht zu ihrer fülligen Figur. Sie schaut mir direkt in die Augen, ihre sind schwarz. Sie weist mich darauf hin, dass das Trinkgeld nicht inkludiert ist und ich entscheiden soll, wie viel ich gebe. Sie zeigt auf die auf dem Rechnungszettel weiter unten angeführten Trinkgeldvorschläge: 18 Prozent, 22 oder 25, und die Beträge stehen da. Ich räuspere mich, kratze mich am Ohr und lege weitere neun Dollar auf den Teller. Die Kellnerin lächelt mich an.
Ich streiche die Liste mit den heute geplanten Besichtigungen glatt, werfe einen Blick darauf, stecke sie wieder ein, verlasse das Hotel, entscheide, keine Zigarette zu rauchen, gehe weiter bis dorthin, wo ich am Vorabend war, und sehe jetzt im Tageslicht die beiden Brunnen. Ich zünde mir nun doch eine Zigarette an, meine Hand zittert.
Eine dunkelhäutige Frau in blauer Uniform kommt auf mich zu. Sie ist klein und dick. Ich lächle sie an. Sie mich nicht. You're not allowed to smoke here, sagt sie und cause of respect for the victims. Sorry, madam, sage ich. Die Frau trägt eine Waffe, hat ein goldenes Abzeichen auf der linken Brustseite der Uniform. Ich drücke so lange an meiner Zigarette, bis die Glut zu Boden fällt, blicke zu ihr auf. Sie lächelt immer noch nicht. Ich trete die Glut aus, bücke mich und wische die Asche in eine Ritze des Steinbodens am Platz. Meine Zigarette raucht noch. Ich gehe zur Absperrung am Rand der Baustelle des neuen Bahnhofes, stelle mich neben einen rauchenden Bauarbeiter. Er zieht an seiner Zigarette, nickt mir zu und lächelt mich an.