Revolution oder »Regime change«? Die Frage, wie die Ereignisse um den ukrainischen »Euromaidan« zu bewerten sind, wird noch immer kontrovers diskutiert. Fakt ist: Die »Revolution der Würde« hat nicht nur der mittelfristigen Osterweiterung der Europäischen Union den Weg geebnet. Zahlreiche ukrainische Nationalisten und ihre vielfältigen Organisationen haben es verstanden, die Phase der politischen Neuordnung für sich zu nutzen - und ihre Position innerhalb der Gesellschaft zu stärken. Die politische Rechte ist zurück.
Ihre Weltanschauung fußt wesentlich auf einem Konzept: der Natiokratie. Ihr Begründer, der ukrainische Veteran und politische Aktivist Mykola Sziborskyj, ist neben dem populären Stepan Bandera der inspirierende Kopf der ukrainischen Rechten. Die Natiokratie ist dabei die Konsequenz einer eingehenden Analyse der politischen Systeme seiner Zeit: der prominenten Ideologien von Demokratie bis Faschismus, vor allem aber eine eigenständige Weltanschauung für alle Ukrainer. Sziborskyjs Werk ist nicht nur ein spannendes historisches Dokument, sondern der unentbehrliche Schlüssel zum Verständnis der heutigen Ukraine und ganz Osteuropas.
Der ukrainische Weg in das 21. Jahrhundert - er wird steinig, widersprüchlich, konfliktreich. Wer ihn gerade deshalb verstehen will, wird bei Mykola Sziborskyj fündig.
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ISBN-13
978-3-948145-05-7 (9783948145057)
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Autor*in
PolitikerMykola Orestowytsch Sziborskyj (?????? ???????????), 1898-1941, ging 1915 als Freiwilliger in den Krieg. Anschließend, im Januar 1916, absolvierte er erfolgreich die Fähnrichschule. Während der Kämpfe des Ersten Weltkriegs wurde Sziborskyj zweimal verwundet und erhielt vier Auszeichnungen. Im November 1917 wurde er schwer verletzt. Aus dem Krankenhaus als Invalide entlassen, erlebte er revolutionäre Zustände in der Heimat. Daher meldete er sich zur jungen Armee der Ukrainischen Volksrepublik und avancierte als Zwanzigjähriger zum Berater des Verteidigungsministers.
Nach diversen politischen Wirren kam es zu einem Staatsstreich. Sziborskyj half beim Aufbau eines modernen Staates. Innere und äußere Widersprüche verschärften sich, woraufhin die Militärdiktatur fiel. Sziborskyj wechselte zurück in die Reihen der Volksrepublik, bevor er samt Regiment inhaftiert wurde. Nach seiner Entlassung ging er in die Tschechoslowakei und studierte an einer Exiluniversität Wirtschaftsingenieurwesen. In Prag sammelten sich zu dieser Zeit zahlreiche ukrainische Patrioten: Sziborskyj wurde ihr theoretischer und organisatorischer Kopf.
Seine Erfahrungen fasste Sziborskyj in einem Buch zusammen, welches 1935 als »Natiokratie« erschien. 1940 erarbeitete Sziborskyj einen Verfassungsentwurf und ging zurück in die Heimat als Kader der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN).
Am 30. August 1941 starb Mykola Orestowytsch Sziborskyj an den Folgen eines sowjetischen Terroranschlags in seinem Heimatort Zhytomyr. Seine Schriften werden heute in der ukrainischen Rechten als Schlüsseltexte angesehen.
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Einleitung
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Mykola Krawtschenko (?????? ?????????), Jahrgang 1983, studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Management und Geschichte in Charkiw. Er wurde am Historischen Institut der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine (Kiew) promoviert. Nach seinem Studium gründete Krawtschenko mit weiteren Freiwilligen, die am bewaffneten Konflikt im Donbass beteiligt waren, den Verlag Orientyr. Dieses erste »Veteranen-Verlagshaus« der Ukraine leitet er bis heute.
Krawtschenko war während der »Revolution der Würde« maßgeblich an der erfolgreichen Koordination und Planung des Widerstands in Kiew beteiligt. Seit 2005 ist er Mitglied verschiedener Führungsgremien nonkonformer Parteien und Organisationen in seinem Heimatland.
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