Der Band untersucht, warum die Karibik in der Sattelzeit zwischen 1775 und 1825 besonders geeignet ist, um Unsicherheiten und Methoden der Versicherheitlichung im Kontext des Transimperialismus zu untersuchen und das heuristische Potenzial dieser theoretischen Ansätze für die Kolonialgeschichtsforschung nutzbar zu machen. Die sechs Fallstudien (die britischen, niederländischen, französischen, spanischen und portugiesischen Kolonialreiche und die Wahrnehmung kolonialer Probleme aus der Sichtweise sesshafter europäischer Gelehrter) zeigen, wie die Rezeption von Unsicherheit sowohl national als auch international miteinander verflochten war und wie die Kolonialmächte sowohl im Wettbewerb miteinander als auch in Zusammenarbeit handelten. Unsicherheiten, Krisen und Gefahren konnten in Form von Schiffbrüchen, Piraterie, Meutereien, Hungersnöten, Stürmen, Naturkatastrophen, Epidemien, Schmuggel, Rebellionen und Fluchtversuchen auftreten. Aus der Perspektive der Kolonien wurde der britische Abolitionismus als große Herausforderung wahrgenommen. Durch die Fokussierung auf die wichtigsten Akteursgruppen in der Welt der karibischen Plantageninseln (Versklavte, Militärangehörige, Gouverneure und Plantagenverwalter, Stimmen aus der Metropole) macht der Band die unterschiedlichen Wahrnehmungen von Unsicherheit und die unterschiedlichen Sicherheitsdispositionen sichtbar. Insgesamt besaß keines der europäischen Kolonialreiche im Zeitalter der atlantischen Revolutionen ein standardisiertes Rezept oder einen Masterplan.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Maße
ISBN-13
978-3-11-222787-9 (9783112227879)
Schweitzer Klassifikation
Benedikt Stuchtey
, Philipps-Universität Marburg.