Zu den Ripon-Fällen, 28. Juli 1862 - Ein ordentlicher Tagesmarsch führte uns über Hügel, durch ausgedehnte Graslandschaften und ausgedehnte Bananenplantagen, die allerdings erst vor Kurzem von Elefanten verwüstetet worden waren: Die Tiere hatten alles gefressen, was nur irgendwie fressbar war, und das übrige mit ihren Rüsseln zerstört, sodass nicht eine einzige Bananenstaude oder größere Pflanze übrig war. Dann waren wir endlich am Ziel unserer Reise, den fernsten Punkt, den die Expedition je erreichte, auf demselben Breitengrad wie Mutesas Palast und rund 65 Kilometer östlich von ihm. Wir wurden reich belohnt: Die "Steine", wie die Waganda die Fälle nennen, waren der mit Abstand interessanteste Anblick, den ich je in Afrika zu sehen bekam.
Obwohl der Weg lang und ermüdend gewesen war, rannten alle sofort los, um sie zu betrachten, sogar mein Skizzenbuch wurde genutzt. Obwohl schön, entsprach die Szene nicht ganz meinen Erwartungen, denn der Kamm eines Hügels entzog die weite Wasserfläche des Sees unseren Blicken, und die vielleicht 4 Meter hohen und 120 bis 150 Meter breiten Fälle waren von Felsen unterbrochen. Dennoch fesselte der Anblick die Augen des Betrachters über Stunden: Das Wasser rauschte, Tausende Wanderfische versuchten mit aller Macht, die Fälle empor zu springen, an allen Felsen lagen Fischer der Wasoga und Waganda in ihren Booten mit Angelruten und Haken auf der Lauer, Flusspferde und Krokodile ließen sich schläfrig im Wasser treiben, die Fähre oberhalb der Fälle, und das Vieh, das man hinab ans Ufer trieb, um dort zu saufen - all dies machte, zusammen mit der Schönheit der Landschaft, den niedrigen Hügeln mit ihren mit Gras bewachsenen Kuppen, bewaldeten Tälern und Gärten auf den unteren Hängen ein so faszinierendes Bild, wie man es sich nur wünschen konnte.