Die Arbeit behandelt die Frage der rechtlichen Abstammung eines von einer ausländischen Leihmutter geborenen Kindes. Die Autorin untersucht diese Frage anhand eines Vergleichs des deutschen und US-amerikanischen Rechts. Dabei stellt sie fest, dass sowohl das deutsche Abstammungsrecht als auch das Abstammungsrecht zahlreicher US-Bundesstaaten den betroffenen Kindern eine Abstammung von ihren Wunscheltern häufig verwehrt. Anhand einer kritischen Würdigung beider Rechtsordnungen prüft die Autorin deshalb, ob das geltende Abstammungsrecht noch zeitgemäß ist und wie de lege ferenda mit der Abstammung nach Leihmutterschaft sowie mit dem Problem hinkender Statusverhältnisse umgegangen werden kann. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass insbesondere die Menschenwürde des Kindes und das Gebot der Rechtssicherheit und Rechtsklarheit die Zulässigkeit der Leihmutterschaft erforderlich machen. Die hinter dem gesetzlichen Verbot stehenden Bedenken könnten durch entsprechende gesetzliche Regelungen ausgeräumt werden.
Rezensionen / Stimmen
»Insgesamt hat Sitter ein sehr erkenntnisreiches und schön geschriebenes Buch verfasst, mit dem sie die anhaltende Diskussion zum Umgang mit grenzüberschreitender Leihmutterschaft voranbringt. Sie schließt sich der zunehmend herrschenden Meinung an, die grundsätzlich eine Anerkennung der Elternschaft der Wunscheltern ermöglichen will, und stärkt diese durch ihre Argumente. Gerade auch die gründlichen Überlegungen zum US-amerikanischen Recht stellen eine wichtige Bereicherung der Diskussion dar.« Dr. Konrad Duden, in: Zeitschrift für Europäisches Privatrecht, Heft 3/2018»Beifall verdient die Aufrichtigkeit, mit der die Verfasserin ihre politische Agenda transparent macht und ihre Argumentation offen auf das Ziel einer weitergehenden Anerkennung der Leihmutterschaft in Deutschland hin ausrichtet. [...] Sehr verdienstvoll sticht hervor, dass die Arbeit föderale Regelungen des US-amerikanischen Rechts in deutscher Sprache wiedergibt und so zur Aufmerksamkeit eines größeren Publikums bringt.« Chris Thomale, in: Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht, Bd. 82, Heft 2/2018
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2015
Universität München
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-14939-1 (9783428149391)
Schweitzer Klassifikation
Sophie Catherine Sitter, geb. 1982, studierte Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie an der Handelshögskolan, Göteborg (Schweden). Ihren juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte sie am Oberlandesgericht München. Nach ihrem zweiten Staatsexamen war sie von 2011 bis 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Gerichtshof der Europäischen Union im Kabinett der deutschen Generalanwältin Prof. Dr. Dr. Juliane Kokott tätig. Anschließend promovierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität bei Prof. Dr. Stephan Lorenz. Im Jahr 2014 erwarb sie einen Master of Laws der UC Berkeley (USA). Seit 2014 arbeitet sie als Rechtsanwältin in einer internationalen Wirtschaftskanzlei im Bereich Prozessführung.
EinleitungI. Einführung in das Thema1. Grundlagen: Das Problem - Ziel der Arbeit - Gang der Untersuchung2. Entwicklung und Methoden der Leihmutterschaft: Historische Entwicklung - Terminologie - Medizinische Grundlagen und Methoden - Leihmutterschaft in ZahlenII. Leihmutterschaft im autonomen Recht3. Autonomes Recht: Leihmutterschaft - Abstammung - StaatsangehörigkeitIII. Grenzüberschreitende Leihmutterschaft4. Verfahrensrechtliche Anerkennung ausländischer Entscheidungen: Deutschland - USA - Vergleich - Würdigung5. Kollisionsrecht: Deutschland - USA - Vergleich - WürdigungIV. Zusammenfassung und Lösungsvorschläge6. Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse: Leihmutterschaft im autonomen Recht - Grenzüberschreitende Leihmutterschaft7. Lösungsvorschläge für das deutsche Recht: Abschluss eines internationalen Übereinkommens - Autonome LösungsmöglichkeitenErgebnis, Literaturverzeichnis, Sachwortregister