1 - Gesetz über den Versicherungsvertrag (Versicherungsvertragsgesetz - VVG) [Seite 2]
2 - Teil 1 Allgemeiner Teil [Seite 16]
2.1 - Kapitel 1 Vorschriften für alle Versicherungszweige [Seite 16]
2.2 - Kapitel 2 Schadensversicherung [Seite 442]
3 - Teil 2 Einzelne Versicherungszweige [Seite 810]
3.1 - Kapitel 1 Allgemeine Vorschriften [Seite 810]
3.2 - Kapitel 2 Rechtsschutzversicherung [Seite 1070]
3.3 - Kapitel 3 Transportversicherung [Seite 1122]
3.4 - Kapitel 4 Gebäudefeuerversicherung [Seite 1210]
3.5 - Kapitel 5 Lebensversicherung [Seite 1298]
3.6 - Kapitel 6 Berufsunfähigkeitsversicherung [Seite 1570]
3.7 - Kapitel 7 Unfallversicherung [Seite 1620]
3.8 - Kapitel 8 Krankenversicherung [Seite 1702]
4 - Kfz-Versicherungsrecht (PflVG, AKB 2008, KfzPflVV) [Seite 1999]
Kapitel 5 Lebensversicherung (S. 1298)
A. Bedeutung der Lebensversicherung
Die Lebensversicherung ist in 3-facher Hinsicht von sehr großer Bedeutung . Einzelne Personen nutzen die Lebensversicherung zur Absicherung der Familie gegen die fi nanziellen Risiken eines vorzeitigen Todes und v.a. als Instrument für den Aufbau der eigenen Altersvorsorge . Angesichts des langsamen Rückzugs des Staates aus sozialen Sicherungssystemen (dazu Ortmann, VersWissStud. Bd. 29, S. 189, 191 f.) kommt der dritten ? privaten ? Säule der Alterssicherung, in der Lebensversicherungen eine bedeutende Rolle spielen, ein immer größerer Stellenwert zu.
Private Haushalte haben im Jahr 2005 über 16 % ihres Geldvermögens in Lebensversicherungen angelegt (Banken: 35 %, Wertpapiere: 33,4 %, Versicherungen insgesamt: 25,9 %, GDV, Die deutsche Versicherungswirtschaft, Jahrbuch 2006, S. 72). Die Geldvermögensbildung im Jahr 2005 war bei Versicherungen sogar am größten (38,2 %, davon Lebensversicherungen: 21,4 %, Banken: 32,5 %, GDV, Die deutsche Versicherungswirtschaft, Jahrbuch 2006, S. 70).
Dabei ist die Versicherungsdurchdringung (Relation von Prämienaufkommen zum Bruttoinlandsprodukt) mit 7,5 % im Jahr 2005 (GDV, Die deutsche Versicherungswirtschaft, Jahrbuch 2006, S. 67) gerade einmal Durchschnitt im internationalen Vergleich, weil die Lebensversicherung als Altersvorsorgeinstrument in anderen Ländern noch wichtiger ist. Dasselbe gilt für die Versicherungsdichte , die mit 2.000 ? p.a. pro Einwohner niedriger ist als in Frankreich, Großbritannien, Japan, in den USA, in der Schweiz und in den Niederlanden. Innerhalb der Versicherungswirtschaft ist die Lebensversicherung einer der wichtigsten Geschäftsbereiche . Es gibt 115 Lebensversicherer (davon 20 ohne Geschäftstätigkeit, GDV, Die deutsche Versicherungswirtschaft, Jahrbuch 2006, S. 74). Die Bedeutung spiegelt sich auch in Zahlen wider. Im Jahr 2006 bestanden 94,3 Mio. Lebensversicherungen mit einer VersSumme von insgesamt 2.336,7 Mrd. ? und einem jährlichen Beitragsaufkommen von 73,7 Mrd. ? (Jahresbericht der BAFin 2006, S. 90).
Damit ist die Lebensversicherung der größte Versicherungszweig nach gebuchten Brutto-Beitragseinnahmen aus deutschem Direktgeschäft (GDV, Die deutsche Versicherungswirtschaft, Jahrbuch 2006, S. 61). Den Beiträgen stehen Auszahlungen i.H.v. geschätzten 67 Mrd. ? ggü. (GDV, Die deutsche Versicherungswirtschaft, Jahrbuch 2006, S. 62). Alleine im Jahr 2006 wurden 7,9 Mio. Verträge abgeschlossen mit einer VersSumme von 231,6 Mrd. ? (Jahresbericht der BAFin 2006, S. 89).
Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Lebensversicherung besteht in ihrer Funktion als Kapitalsammelbecken . Ende 2006 wurden insgesamt 669 Mrd. ? von Lebensversicherern sowie weitere 92 Mrd. ? von Pensionskassen und 1,6 Mrd. ? von Sterbekassen verwaltet (Jahresbericht der BAFin 2006, S. 92). Diese Gelder resultieren hauptsächlich aus dem Bereich der kapitalbildenden Lebensversicherungen, mit denen ein Großteil der privaten Altersvorsorge aufgebaut wird. Damit sind die deutschen Lebensversicherungen ein wesentlicher Faktor des deutschen Kapitalmarktes (Begr. BT-Drucks. 16/3945, S. 51).