Übergänge / Prechody

Alfred Schwarzmaier, Bürgermeister von Tiefenbach, einer Gemeinde am Stadtrand von Passau, widmete der Partnergemeinde Horní Planá neunzehn seiner Gedichte. Das überrascht? Der Dichter und Kommunalpolitiker weiß, dass freundschaftliche Kontakte und materieller Austausch allein auf Dauer nicht wirksam sein können. Deshalb bietet er in dem Gedichtband "Übergänge/Prechody" seine Gedanken, Überlegungen und Empfindungen den Bürgern von Horní Planá dar.
Als Literat ist er ein gefühlvoller Realist: "Nicht strahlend wird das Neue aus Schutt und Asche sich erheben".Und dennoch heißt das Gedicht "Hoffnung".
Der in Horní Planá lebende Künstler Milos Minarík und Alfred Schwarzmaier sind unbelastet von der Vergangenheit. Das Zeichen, das sie mit "Übergänge/Prechody" setzen, gilt der Gegenwart und der Zukunft. Es ist ein Zeichen, um -- wie das Gedicht "Hoffnung" schließt -- "zu Schönem und zum Frieden zu gelangen". Wir sollten es annehmen.

Die Übergänge verstehen wir meistens als Verbindungen oder Brücken zwischen den Ländern (manchmal auch den ganzen Welten), übertragen dann zwischen den Kulturen und nicht zuletzt zwischen den Menschen, deren Schicksale anderen begegnen können. Es sind kurz und gut Stellen, durch die die Lebensenergie in allen ihren Formen fließt.
Das vorliegende Buch verbindet zugleich mehrere von diesen Aspekten: zwei Einwohner der Partnergemeinden aus zwei Ländern -- zwei Nationen -- zwei Generationen -- zwei Weltansichten -- und zwei Formen der künstlerischen Darbietung. Alfred Schwarzmaier und Milos Minarík haben für uns gemeinsam ein Tor in das Reich der Imagination geöffnet, wo wir die Welt, die uns umgibt, mit ihren durchdringenden Augen sehen können.
Persönlich freue ich mich sehr, dass die Partnerschaft zwischen den Gemeinden auch eine solche Form gewinnen kann.

Jirí Hulka