Das erzählerische Gesamtwerk eines Dichters, der in die versteckten Winkeln der menschlichen Seele zu dringen vermochte.
Als vor dreißig Jahren seine Geschichten zum ersten Mal in Deutschland erschienen, war sich die Kritik einig - er ist einer der ganz großen Erzähler der Weltliteratur. Der polnisch-jüdische Autor Bruno Schulz verkörpert jenen Typus des mitteleuropäischen Schriftstellers, dessen Welt nur in der Literatur aufgehoben und lebendig geblieben ist.
Es ist die Welt des absinkenden Bürgertums an der Peripherie des Habsburger Reiches, die polnisch-jüdische Welt der kleinen Leute, der von Ruin bedrohten Händler, der Geschichtenerzähler, die der Maler-Dichter beschrieben hat. Es ist eine schlafwandelnde, nächtliche Welt, die der Franz Kafkas ähnelt, in der Bruno Schulz mit visionärer Kraft und groteskem Humor ahnungsvoll einer verborgenen Katastrophe entgegenerzählt.
Dieser Band umfaßt sein schmales, literarisches Werk: die beiden zu Lebzeiten publizierten Erzählbände >Die Zimtläden< (1934) und >Das Sanatorium zur Todesanzeige< (1937) sowie aus dem Nachlaß >Der Komet< und Prosafragmente.
Rezensionen / Stimmen
Auch dieses wunderbare schräge und einzigartige Buch hat seine geheimen Knoten, und man möchte es nie mehr aus der Hand legen.
Auflage
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 19.1 cm
Breite: 12 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-423-13236-7 (9783423132367)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Bruno Schulz wurde 1892 als Sohn eines jüdischen Textilhändlers in Drohobycz/Galizien geboren. Nach dem Abitur wollte er Maler werden, doch die finanziellen Verhältnisse machten ein Architekturstudium ratsam. Krankheiten, der Tod des Vaters und die wirtschaftliche Situation zwangen ihn, sich als Zeichenlehrer zu verdingen. Daneben arbeitete er als Maler und Graphiker und begann zu schreiben. 1936 wurde er mit dem »Goldenen Lorbeer« der Polnischen Akademie für Literatur ausgezeichnet. 1942 kam er ins Ghetto; wenig später wurde er von der Gestapo auf offener Straße erschossen.
Herausgeber*in
Übersetzung