Im Journal-Roman "Neue Sachlichkeit" von Tobias Schulenburg versucht ein bald nicht mehr junger Künstler, durch die Tage zu kommen, indem er sie beschreibt - auch, wenn die Tage manchmal gar nicht so viel hergeben. Zuerst auf kleinem Fuß in Köln lebend, verschlägt es ihn bald für Schreibaufträge nach Bielefeld, Berlin und Münster. Dort wird er von Passanten auf der Straße angequatscht und beobachtet Insekten im Park, pinkelt wild, lernt Leute im Internet kennen, geht zu McDonald's und kauft sich vom Stipendiengeld Kleider, die er trägt, wenn er allein ist. Manchmal ruft er auch seine Brüder oder seine Mutter an: Sie erzählt ihm dann, was sein Vater, der das Korsakow-Syndrom hat, neues Absurdes getan hat - an seine Söhne erinnert sich der Vater schon lange nicht mehr. So geht die Zeit ins Land, bis der Vater, unser Protagonist ist mittlerweile nach Köln zurückkehrt, einen Hirninfarkt bekommt. "Neue Sachlichkeit" ist eine Mediation auf viele Dinge: Körperlichkeit, Männlichkeit und die Suche nach Sanftheit in ihr, Pflege, Miteinander, die Frage danach, wie sich die Zeit verbringen lässt - vor allem aber ist "Neue Sachlichkeit" eine Meditation auf das Alltägliche und seine zumeist eher absurde Schönheit.
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ISBN-13
978-3-98805-061-8 (9783988050618)
Schweitzer Klassifikation