Die Urzeit und die ersten Siedler 7
Die Kelten und ihre geheimnisvolle Welt 13
Die Römer kommen 19
Alltag in einem Römerlager 25
Die Germanenstämme erwachen 32
Varus-Schlacht im Teutoburger Wald 37
Die Völkerwanderung 43
Karl der Große - Ein König für alle 49
Ritter und Burgenzeit 55
Handel und Städte im Mittelalter 61
Die Hanse und das weite Meer 65
Reformation und große Ideen 71
Der Dreißigjährige Krieg 77
Das Kaiserreich entsteht 82
Demokratie und Freiheit 88
Unser Deutschland heute 94
Dankeschön von Germania und Fridolin 101
Die Urzeit und die ersten Siedler
"Hallo ihr lieben Abenteurer!", sage ich fröhlich und winke euch zu. "Ich bin Germania - und ich freue mich riesig, dass ihr heute mit mir durch die Geschichte reisen wollt. Seht ihr diesen kleinen frechen Raben hier?"
"Na hör mal!", krächzt er und schüttelt die Federn, dass seine rote Weste fast verrutscht. "Ich bin nicht einfach nur ein Rabe, ich bin Fridolin! Bester Geschichtenerklärer aller Zeiten!" Er plustert sich auf, als wäre er schon mindestens so groß wie ein Adler.
Ich lache leise und streiche über seinen Flügel. "Na gut, also: Ich bin Germania und das hier ist Fridolin. Zusammen nehmen wir euch mit auf eine Reise - weit zurück in die Vergangenheit, an den Anfang unserer Heimat."
Fridolin flattert aufgeregt auf meinen Arm. "Und glaubt mir, Kinder, da gab's keine Handys, keine Roller und keine Schokoladeneisbecher! Nein, damals war alles anders - richtig urig!"
Ich nicke. "Kommt, entzünden wir einen meiner Zeitfunken!" Aus meiner Hand sprühen plötzlich goldene Funken, die wie kleine Sterne glitzern. Sie wirbeln um uns herum, bis sie zu einem hellen Tor werden. "Bereit? Dann los!"
Mit einem leichten Ruck stehen wir auf einmal mitten in der Urzeit. Vor uns ragt ein riesiger Felsen empor, in dem dunkle Höhlen wie geheimnisvolle Türen in den Berg hineinführen. Kinder mit Fellen um die Schultern hocken vor einem knisternden Feuer. Sie schlagen Steine gegeneinander, und Funken sprühen, bis ein kleines Flämmchen aufflammt.
"Wow!", staunt Fridolin und fliegt ein Stück näher. "Die können Feuer machen, ganz ohne Streichhölzer oder Feuerzeug!"
"Ja", erkläre ich, "das war eine der wichtigsten Erfindungen der Menschen. Mit Feuer konnten sie sich wärmen, ihr Essen kochen und wilde Tiere fernhalten."
Ein Junge winkt uns, und wir treten näher. Die Kinder zeigen uns stolz ihre Werkzeuge - scharfe Steine, die sie an langen Stöcken befestigt haben. "Damit jagen wir Tiere", sagt eines der Kinder. "Und aus den Fellen machen wir Kleidung."
Fridolin pickt vorsichtig an einem Fell und verzieht das Gesicht. "Ganz schön kratzig. Kein Wunder, dass sie nicht auf die Idee gekommen sind, Pullover zu stricken!"
Wir lachen, und ich setze mich zu den Kindern. "Seht ihr, wie klug sie waren? Sie haben alles genutzt, was die Natur ihnen schenkte. Holz, Steine, Knochen, Felle - daraus entstand ihr Alltag."
Ein lautes Trompeten ertönt, und die Kinder springen auf. "Mammut!", rufen sie und laufen zur Höhle hinaus. Wir folgen ihnen auf eine weite Wiese. Dort stapfen tatsächlich riesige, zottelige Mammuts mit langen Stoßzähnen vorbei.
"Himmel, sind die groß!", flattert Fridolin erschrocken und setzt sich sicherheitshalber auf meine Schulter. "Wenn die niesen, fliegen wir bis nach China!"
Ich grinse. "Diese Tiere waren damals lebenswichtig. Sie lieferten Fleisch, Felle und sogar Knochen für Werkzeuge oder Hütten. Aber die Menschen mussten sehr vorsichtig sein - so ein Mammut konnte gefährlich werden."
Ein paar Jäger mit Speeren nähern sich vorsichtig den Tieren, doch die Mammuts trotten gelassen weiter. Die Kinder jubeln, weil ihre Familien heute Glück haben: Ein Tier wird die Sippe ernähren.
Wir gehen weiter und entdecken eine kleine Siedlung aus Hütten, die aus Ästen, Steinen und Tierhäuten gebaut sind. Vor den Hütten sitzen Frauen und Männer, sie schnitzen, knüpfen Netze oder bereiten Fleisch am Feuer. Kleine Kinder tollen herum und spielen mit Steinen, die sie wie Murmeln kullern.
"Also langweilig war's bestimmt nicht", murmelt Fridolin und versucht, eine der Murmelsteine zu stibitzen. Doch ein Kind lacht, nimmt ihm den Stein weg und stupst ihn freundschaftlich am Schnabel.
"So war das Leben in der Urzeit", erkläre ich. "Es war schwer, aber die Menschen hielten zusammen. Nur gemeinsam konnten sie überleben. Sie lernten von der Natur und erfanden immer neue Dinge."
Die Sonne senkt sich langsam, und über den Hütten flackert das Abendfeuer. Wir verabschieden uns von den Kindern, die uns lachend nachwinken. "Kommt bald wieder!", rufen sie.
Fridolin schüttelt die Flügel. "Puh, ich hab das Gefühl, mein Gefieder riecht jetzt nach Rauch. Aber spannend war's! Wenn man genau hinschaut, erkennt man, wie aus all dem, was die Menschen damals taten, unsere Welt gewachsen ist."
Ich lächle und lege die Hand wieder an meinen Schlüssel. "Genau das ist das Abenteuer Geschichte, lieber Fridolin. Und genau deswegen sind wir hier - um zu lernen, wie alles begann."
Ein neuer Zeitfunke sprüht, und wir treten zurück in unser goldenes Tor. "Seid ihr bereit, Kinder?", frage ich. "Das war nur der Anfang. Das nächste Abenteuer wartet schon!"
In Höhlen saßen sie beim Licht,
die Flamme war ihr Zuversicht.
Mit Steinen schufen sie Werkzeuge fein,
so stark, so klug konnt' die Urzeit sein.
Die Mammuts stapften durch das Land,
die Kinder spielten Hand in Hand.
Gemeinsam lernten sie Schritt für Schritt,
und nahmen uns ein Stückchen mit.