Colonius' erstes Abenteuer in Köln 6
Der Kölner Dom - Ein riesiges Gebäude aus Stein 11
Der Rhein - Der Fluss, der Köln umarmt 16
Die Hohenzollernbrücke - Ein Ort der Wünsche 21
Der Kölner Zoo - Ein Königreich der Tiere 27
Das Schokoladenmuseum - Ein süßer Genuss 33
Das Römisch-Germanische Museum 39
Der Alter Markt - Ein lebendiger Platz 46
Frühstück am Alter Markt - Kraft für Abenteuer 50
Die Kölner Philharmonie - Musik für die Seele 55
Abenteuer im Rheinpark 61
Der Kölner Sommerkarneval - "Jeck im Sunnesching" 67
Der Kölner Ring - Das moderne Köln 73
Colonius' Rückkehr nach Hause 79
Kobold Colonius sagt "Danke" 84
Colonius' erstes Abenteuer in Köln
Ich bin Colonius, der Kobold, Hüter der Erinnerungen von Köln. Manche sagen, ich sei so alt wie die Stadt selbst, andere behaupten, ich sei jünger als der erste Witz eines kölschen Karnevalisten. Die Wahrheit? Nun ja, das verrate ich euch vielleicht irgendwann - aber heute nehme ich euch mit auf mein erstes Abenteuer durch die Altstadt!
Wenn ihr genau hinschaut, seht ihr mich vielleicht schon. Ich bin nicht größer als ein siebenjähriges Kind, habe eine grüne Tunika mit Blattmustern, ein kariertes Hemd darunter und eine Mütze mit einer Feder. Meine Augen leuchten blau wie der Sommerhimmel über dem Rhein, und auf meinem Rücken sitzt ein prall gefüllter Rucksack - immer bereit, wenn es etwas zu entdecken gibt.
Die Altstadt von Köln ist mein Zuhause. Enge Gassen schlängeln sich zwischen alten Häusern hindurch, die manchmal so krumm und schief stehen, als hätten sie beim Karneval ein Gläschen Kölsch zu viel getrunken. Ich hüpfe von Pflasterstein zu Pflasterstein, balanciere auf Brunnenrändern und klettere auf Fenstersimse, um einen besseren Blick zu haben. Von hier oben kann ich sehen, wie Kinder lachend Eis schlecken und wie Erwachsene Fotos vom Dom machen, der hoch über allem thront.
"He, Colonius!", ruft ein Bäcker aus seiner Tür. "Willst du ein Hörnchen?" - Ich strahle, springe mit einem Satz herunter und bekomme ein noch warmes Brötchen in die Hand gedrückt. "Das ist mein Lieblingskobold", zwinkert er. Ich beiße hinein, und die Kruste knackt wie die Glocken vom Dom am Sonntagmorgen.
Doch nicht nur Brötchen gibt es hier zu entdecken. Jede Ecke hat ihre Geschichte. Dort drüben am Alter Markt, wo heute Cafés stehen, verkauften die Händler früher ihre Waren: Fische, Gemüse, und manchmal auch Dinge, die heute keiner mehr brauchen würde - wie Rattenfallen aus Holz oder Töpfe, die so schwer waren, dass man sie kaum heben konnte.
Ich renne weiter bis zum Heumarkt. Wisst ihr, warum er so heißt? Weil dort früher wirklich Berge von Heu lagerten! Ich habe einmal gesehen, wie ein Pferd die Nase tief hineingesteckt hat und danach aussah, als hätte es sich eine Heu-Frisur machen lassen. Ich habe so gelacht, dass ich rückwärts in einen Heuhaufen geplumpst bin - und danach aussah wie ein Kobold-Igel.
Auf meinen Streifzügen durch die Altstadt achte ich nicht nur auf Häuser, Plätze und Menschen. Ich höre auch den Geschichten zu, die die Mauern flüstern. Manche erzählen von mutigen Rittern, die hier durch die Straßen ritten, andere von Kaufleuten, die mit schweren Münzbeuteln klirrten. Und wenn man ganz still ist, kann man sogar die Heinzelmännchen kichern hören, die manchmal noch in den Kellern unterwegs sind.
Eines Tages - ich erinnere mich noch gut - folgte ich einem herrlich duftenden Geruch. Ich dachte, er führe mich zu einer Süßigkeitenbäckerei. Flink wie der Wind schlüpfte ich durch eine kleine Tür. Statt Zucker und Schokolade fand ich mich in einer alten Werkstatt wieder, in der ein Schmied sein Eisen schlug. Funken stoben wie kleine Sterne durch die Luft, und ich nieste so laut, dass der Schmied dachte, ein Geist sei erschienen. "Huch, heiliger Sankt Gereon!", rief er, "es spukt!" - Dabei war es nur ich, Colonius, mit rußverschmiertem Gesicht.
Aber genau das ist das Schöne an meiner Stadt: Hinter jeder Tür steckt eine Überraschung, und jede Überraschung wird zu einer Geschichte.
Wenn ich abends auf einem Hausdach sitze, schaue ich auf die vielen bunten Lichter der Altstadt. Sie glitzern wie Sterne auf der Erde. Dann nehme ich mein kleines Notizbuch heraus und kritzle alle Erlebnisse hinein - damit ich sie später den Kindern erzählen kann. Vielleicht erzähle ich ja gerade dir eine von diesen Geschichten.
So beginnt also mein erstes Abenteuer in Köln: Mit Brötchen, Heuhaufen, Funken, die wie Sterne regnen, und einer Menge Neugier. Und das Beste daran? Es gibt noch so viel mehr zu entdecken!
In Köln, da geht's mir niemals fad,
die Altstadt macht mich richtig glad.
Ein Kobold springt von Stein zu Stein,
und lädt euch alle zum Staunen ein!