Das Zusammentreffen zweier zentraler, aber nicht aufeinander abgestimmter Regelungsbereiche des Bürgerlichen Rechts - des Verbraucherschutzrechts und des Stellvertretungsrechts - führt zu gleichermaßen praktisch relevanten wie dogmatisch interessanten Fragestellungen. Zur Auflösung derselben entwickelt Benedikt Schreindorfer unter Berücksichtigung des teleologischen und systematischen Fundaments des Verbraucherschutz- und Stellvertretungsrechts sowie des Verhältnisses von Unionsrecht und nationalem Recht ein abstraktes, einheitliches Lösungskonzept, mithilfe dessen sich die meisten Streitfragen beim Zusammentreffen der beiden Bereiche rechtssicher und interessengerecht lösen lassen. Hinsichtlich der erarbeiteten Thesen ist die Feststellung hervorzuheben, dass es im Rahmen der unmittelbaren Stellvertretung für die Anwendung jeder vertragsrechtlichen Verbraucherschutznorm zugunsten des Geschäftsherrn im Verhältnis zum Geschäftsgegner stets auch der Verbrauchereigenschaft des Stellvertreters bedarf. Schließlich deckt das Zusammentreffen mit dem Stellvertretungsrecht die im Laufe der Zeit immer stärker gewordene Formalisierung des Verbraucherschutzrechts auf. Hier plädiert der Autor dafür, das eigentliche Ziel des Verbraucherschutzes - die Kompensation tatsächlicher materialer Ungleichgewichtslagen - wieder in den Mittelpunkt sowohl der dogmatischen als auch der rechtspolitischen Betrachtung zu rücken.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2011
Universität München
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-13638-4 (9783428136384)
Schweitzer Klassifikation
Dr. Benedikt Schreindorfer, geboren 1982 in München, 2002-2006 Studium der Rechtswissenschaften an der LMU München (gefördert durch ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung); 2007-2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU München (Lehrstuhl Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Claus-Wilhelm Canaris); 2008-2010 Referendariat am OLG München; 2007-2011 Promotion bei Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Claus-Wilhelm Canaris (gefördert durch ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes); 2010-2011 Akademischer Rat a.Z. an der LMU München (Lehrstuhl Prof. Dr. Stephan Lorenz); seit 2011 Notarassessor in Mindelheim.
EinleitungErster Teil: Dogmatische Determinanten von Verbraucherschutz- und Stellvertretungsrecht§ 1 Verbraucherschutz§ 2 Stellvertretungsrecht§ 3 Einfluss des Rechts der Europäischen UnionZweiter Teil: Verknüpfung von Stellvertretungsrecht und Verbraucherschutzrecht§ 1 Prämissen für die Verknüpfung von Stellvertretungs- und Verbraucherschutzrecht: Terminologische Vorbemerkungen - Grundstruktur und Grundgedanke des Verbraucherschutzrechts - Bedeutung des Stellvertretungsrechts / Verhältnis zum Verbraucherschutz(prinzip) - Grundsätzliche Voraussetzungen für das Eingreifen der Verbraucherschutzvorschriften - Besondere Auslegungsmaximen im Verbraucherschutz- und Stellvertretungsrecht - Zwischenergebnis§ 2 Unmittelbare Stellvertretung des Kunden: Im Rahmen der unmittelbaren Stellvertretung geltende Prämissen - Rechtsverhältnis zwischen Kunde und Anbieter - Rechtsverhältnis zwischen Prinzipal und Stellvertreter - Rechtsverhältnis zwischen Geschäftsgegner und Stellvertreter - Zusammenfassende Betrachtung & Unionsrechtskonformität§ 3 Mittelbare Stellvertretung des Kunden: Allgemeine Prämissen - Rechtsverhältnis zwischen Prinzipal und Geschäftsgegner - Rechtsverhältnis zwischen Prinzipal und Stellvertreter - Rechtsverhältnis zwischen Geschäftsgegner und Stellvertreter - Einzelprobleme - Fazit§ 4 BotenschaftZusammenfassung der wesentlichen ThesenAnhang: Verzeichnis der abgekürzt zitierten RechtsakteLiteratur- und Sachverzeichnis