Im Jahrhundert der Flüchtlinge setzte sich erst weit nach 1945 eine internationale Flüchtlingspolitik mit globalem Ausmaß durch.
Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Flüchtlinge, in dem Millionen Menschen aufgrund von Krieg, Gewalt und Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten. Mit den Fluchtbewegungen entstand das System der internationalen Flüchtlingshilfe. Es setzte sich die Vorstellung durch, dass es die Aufgabe der Staatengemeinschaft sei, Geflüchtete zu unterstützen und dafür leistungsfähige Strukturen aufzubauen. Bis in die späten 1950er-Jahre glaubte die Staatengemeinschaft jedoch, das massive Fluchtgeschehen sei ein vorübergehendes Problem, das nur Europa betreffe. Das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) war daher zunächst eine kleine Behörde mit wenig Einfluss.
Jakob Schönhagen schildert eingehend, wie seit den 1960er-Jahren schrittweise und gegen viele Widerstände eine internationale Flüchtlingspolitik entstand, die weltweit ausgerichtet war - mit den Flüchtlingskrisen in Algerien und Bangladesch als den entscheidenden Stationen. Der Autor rekonstruiert ebenso, welche Folgen dieser späte Entstehungsprozess bis heute hat.
Rezensionen / Stimmen
»Schönhagen geht bei seiner Analyse in die Tiefe und zeichnet dabei ein umfassendes Bild der komplexen Ereignisse«
(Julia Anton, FAZ, 28.11.2023)
»In Bezug auf seine Quellen, seine Breite, seine Nuancierung und sein Argument ist das Buch eine bedeutende Leistung, die es verdient, zu einem Standardwerk in diesem Feld zu werden.«
(Randall Hansen, übersetzt aus dem Englischen von Andreas Fahrmeir, Historische Zeitschrift, Band 319, 2024)
»(eine) beeindruckende und umfangreiche Quellenarbeit (.) mit faszinierenden neuen Details«
(Marcia C. Schenck, H-Soz-Kult, 06.11.2024)
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Produkt-Hinweis
mit Schutzumschlag
Pappband
Fadenheftung
Illustrationen
Maße
Höhe: 227 mm
Breite: 147 mm
Dicke: 34 mm
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ISBN-13
978-3-8353-5369-5 (9783835353695)
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