Das Verhältnis des Bundesverfassungsgerichts und des Gerichtshofs der Europäischen Union ist - obwohl immer wieder als Kooperationsverhältnis beschrieben - nicht frei von Spannungen. Im Kern geht es dabei um die Frage, welchem Gericht im Konfliktfall die Letztentscheidungskompetenz zukommt. Das Bundesverfassungsgericht hat in seiner Rechtsprechung eine Bindung an Art. 267 AEUV anerkannt, lange Zeit aber kein Vorabentscheidungsersuchen an den Gerichtshof der Europäischen Union adressiert. Vor diesem Hintergrund begründet Meike Schönemeyer in dieser Arbeit, dass auch das Bundesverfassungsgericht als Verfassungsgericht eines Mitgliedstaates vom Anwendungsbereich des Art. 267 Abs. 3 AEUV erfasst ist. Anschließend untersucht sie, in welchen verfassungsprozessualen Konstellationen sich dem Bundesverfassungsgericht ausgehend von Unionsrecht als Prüfungsmaßstab bzw. Prüfungsgegenstand des Bundesverfassungsgericht Fragen der Auslegung oder der Gültigkeit des Unionsrechts stellen können, die eine Vorlagepflicht an den Gerichtshof der Europäischen Union gem. Art. 267 Abs. 3 AEUV begründen.
Das Schweitzer Vademecum ist ein renommierter Fachkatalog, der speziell die relevanten Angebote für juristisch und steuerrechtlich Interessierte sortiert, aufbereitet und seit über 100 Jahren der Orientierung dient. Das Schweitzer Vademecum beinhaltet Bücher, Zeitschriften, Datenbanken, Loseblattwerke aus dem deutschsprachigen In- und Ausland und ist seit 1997 wichtiger Bestandteil des Schweitzer Webshops.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2012
Universität Bonn
Auflage
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 233 mm
Breite: 157 mm
Dicke: 15 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-14121-0 (9783428141210)
Schweitzer Klassifikation
Meike Schönemeyer studierte Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und an der Université d'Auvergne in Clermont-Ferrand, Frankreich. Nach dem ersten Staatsexamen war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Öffentliches Recht der Universität Bonn tätig. Das Rechtsreferendariat absolvierte sie im Oberlandesgerichtsbezirk Köln mit Stationen u.a. bei der Deutschen Botschaft in Paris und legte das zweite Staatsexamen vor dem Landesjustizprüfungsamt Nordrhein-Westfalen ab. Meike Schönemeyer wurde 2013 an der Universität Bonn promoviert.
A. Einführung
Problemaufriss - Gang der Untersuchung
B. Grundlagen der Arbeit
Verhältnis von Unionsrecht und nationalem Recht - Aufgabe und Stellung des BVerfG - Vorlagepflicht der Fachgerichte
C. Vorlagepflicht des BVerfG
BVerfG als einzelstaatliches Gericht - BVerfG als letztinstanzliches Gericht - Entscheidungserheblichkeit der Vorlagefrage - Bindung des BVerfG an Entscheidungen des EuGH
D. Vorlagepflichtige Konstellationen
Unionsrecht als unmittelbarer Prüfungsmaßstab - Unionsrecht als mittelbarer Prüfungsmaßstab - Unionsrecht als unmittelbarer Prüfungsgegenstand - Unionsrecht als mittelbarer Prüfungsgegenstand (Zustimmungsgesetz zum Unionsvertrag, Umsetzungsgesetz zu einer Richtlinie, Nichtumsetzung einer Richtlinie, Nichtausführung von unmittelbar wirkendem Unionsrecht, Nichtausfertigung eines Umsetzungsgesetzes zu einer Richtlinie, Nationale Vollzugsakte zu europäischem Unionsrecht)
E. Fazit
Literatur- und Sachverzeichnis