Haben die deutschen Industriellen Hitler an die Macht gebracht?
Um diese bis heute umstrittene Frage zu untersuchen, wertete Karsten Heinz Schönbach die Akten von 12 Industrie-Konzernen und 7 Banken aus. Das Buch veröffentlicht bisher nicht bekannte Informationen aus deutschen Firmenarchiven. Es bricht mit vielen Tabus der deutschen Geschichtsschreibung und nimmt keine Rücksicht auf die damit verbundenen politischen Befindlichkeiten, welche die Forschung bis heute behindern.
Das Buch ist von K. H. Schönbach als Dissertation bei dem deutschen Faschismus-Forscher Wolfgang Wippermann erarbeitet worden. Wippermann bezeichnet die entstandene Forschungsarbeit als "Standardwerk" zu diesem Thema. Das Buch revidiert den Forschungsstand einer vor allem konservativ geprägten Geschichtsschreibung und wird die Diskussion zu diesem Thema mit Sicherheit neu beleben.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Für Interessenten an der Geschichte des deutschen Nationasozialismus und seiner Förderung durch die deutsche Großindustrie und ihre Führungselite
Produkt-Hinweis
ISBN-13
978-3-86464-080-3 (9783864640803)
Schweitzer Klassifikation
Einleitung 13
I Die politischen Hauptziele der deutschen Großindustriellen und
Bankiers zwischen 1900 und 1933 39
I/1 Entstehung von Kriegszielen unter den deutschen Großindustriellen
und Bankiers (1900-1917) 39
I/2 Die Entstehung des Konzepts einer "Ostexpansion" (1917/18) 49
I/3 Die Weiterentwicklung der Expansionskonzeptionen zum
"Volk-ohne-Raum-Denken" (1924-1933) 55
I/4 Das Ende der Rüstungsprofite (1918-1933) 62
I/5 Wirtschaftskrise als Rüstungskrise (1930-1933) 67
I/6 Die Revision des Versailler Vertrages, der Wiedereinstieg ins
Rüstungsgeschäft und der "Wiederaufstieg" (1923-1933) 74
I/7 Maximaler Profit durch maximale Ausbeutung (1924-1931) 82
I/8 Industrielle und Bankiers fordern Sozialabbau und Lohnkürzung
(1929-1933) 87
I/9 Die deutschen Kapitalisten als Gegner der Demokratie (1918-1933) 95
I/10 Das Verhältnis der deutschen Großindustriellen zum Antisemitismus
und Rassismus in Deutschland (1918-1941) 102
II Die Beziehungen zwischen Großbanken, Industrie und NSDAP von
1927 bis Sommer 1932 113
II/1 Die politische Struktur der deutschen Schwerindustrie 113
II/2 Hitler wirbt um die Gunst der Schwerindustriellen (1926-1927) 117
II/3 Die Kohlebarone und der "Weg zum Wiederaufstieg" (April-
Oktober 1927) 124
II/4 Ausbau der Beziehungen zwischen Nazis und Großindustrie (1930-
1931) 134
II/5 Ausdehnung des Kreises von NSDAP-Sympatisanten auf weitere
Wirtschaftskreise (Herbst 1930) 147
II/6 Antikapitalistische Nazi-Propaganda und die politischen Beziehungen
der NSDAP zur Großindustrie (1928-Sommer 1930) 154
II/7 Das Wirken von Vertrauensleuten der Großindustrie in der NSDAP
(1927-1931) 157
II/8 NSDAP-Führung entwickelt spezielles Programm für
Kapitalisten (1930-1932) 162
II/9 Die Großindustriellen messen der antikapitalisti-
schen NSDAP-Propaganda keine politische Relevanz bei
(Februar-November 1931) 169
II/10 Kritik der Kapitalisten an NSDAP-Propaganda und
NS-Politik ebbt völlig ab (Juni-September 1932) 172
II/11 Die Finanzierung der bürgerlichen Parteien durch
die Großindustrie (1918-1932) 178
II/12 Das finanzielle Budget der NSDAP (1930-1932) 185
II/13 Legenden zur NSDAP-Finanzierung (1931-heute) 194
II/14 Die Finanzierung der NSDAP durch die Kapitalisten
(Februar 1932-März 1933) 201
III Der Angriff auf die Republik 211
III/1 Die antidemokratischen politischen Konzepte in der gesellschaft-
lichen Oberschicht Deutschlands (1929-1932) 211
III/2 Die Harzburger Front. Großindustrielle leiten politischen Rechts-
schwenk ein (Januar 1930-Oktober 1931) 215
III/3 Kapitalisten bestimmen neue Politik der Regierung (Oktober-
Dezember 1931) 222
III/4 Politische Aufwertung der NSDAP (Herbst 1931) 230
III/5 Hitlers Rede vor dem Düsseldorfer Industrieclub (Januar 1932) 234
III/6 Großindustrielle suchen Bündnis mit Hitler (Februar-April 1932) 243
III/7 Die Wahl in Preußen. Großindustrielle drängen zur politischen
Offensive gegen die bürgerliche Demokratie (April 1932) 249
III/8 Der Putsch in Preußen. Die Großindustrie unterstützt einen
Staatsstreich (April-August 1932) 255
III/9 Kapitalisten und Regierung geraten in eine politische Sackgasse
(August-September 1932) 261
IV Der Aufstieg der NSDAP-Führung zur Regierung 267
IV/1 Die politische Situation Ende Sommer 1932 267
IV/2 Die politische Spaltung der Kapitalisten (August-November 1932) 269
IV/3 Großindustrielle einigen sich auf Errichtung einer "konservativen"
Diktatur (September-November 1932) 285
IV/4 Mehrheit der Großindustriellen stellt sich gegen Schleicher und
Strasser (Dezember-Januar 1932) 293
IV/5 Positionierung der Mächtigen im Spätherbst 1932 302
IV/6 Der Kepplerkreis (April-September 1932) 312
IV/7 Die "Industriellen-Eingabe" des Kepplerkreises (Oktober-
November 1932) 327
IV/8 Die Kontroverse in der wissenschaftlichen Literatur zur Eingabe
des Kepplerkreises vom November 1932 an Hindenburg 337
IV/9 Die Sammlung im Lager der Kapitalisten beginnt (November 1932) 340
IV/10 Ruhrindustrie schwenkt auf Hitler ein und Kapitalisten erhöhen den
Druck auf Hindenburg (Dezember 1932-Januar 1933) 346
IV/11 Historische Legenden zur s.g. "Machtergreifung" 356
IV/12 Die Großindustrie schließt ein Bündnis mit Hitler (Februar 1933) 366
IV/13 Die Weichen werden auf Machtübergabe gestellt (Februar/
März 1933) 378
V Die Rekonsolidierung des Kapitalismus in Deutschland 397
V/1 Die Illusion der Volksgemeinschaft 397
V/2 Gesellschaftliches Arrangement zwischen NSDAP-Führung und
Kapitalelite 405
V/3 Wiederaufnahme der Kriegsvorbereitungen (1929-1935) 411
V/4 Großindustrie und Kriegsrüstung in Deutschland (1933-1941) 415
V/5 Historische Anbahnung des Bankenkapitalismus in Deutschland
(1900-1932) 428
V/6 Weitere Entwicklung des Bankenkapitalismus im "Dritten Reich"
(1933-1940/41) 432
V/7 Verflechtung von Banken und Staat im "Dritten Reich" (1936-1945) 440
VI Der Raubzug nach Südosteuropa 449
VI/1 Der Auftakt der Südosteuropaexpansion (1925-1938) 449
VI/2 Gewaltsames Vorgehen in Österreich (1938) 460
VI/3 Der Führer zögert - die deutschen Banken zögern nicht (1938) 464
VI/4 Das Sudetenland im "deutschen Wirtschaftsraum" (1938-1939) 468
VI/5 Dresdner Bank und IG Farben rauben tschechische Chemieindustrie
(Oktober-November 1938) 477
VI/6 Chefetage der Deutschen Bank projektiert Expansion nach
Böhmen und Mähren (Oktober 1938-März 1939) 482
VI/7 Deutsche Banken drängen sich um die tschechische Beute
(Oktober 1938-Juli 1940) 490
VII Der Raubzug durch Europa 501
VII/1 Übernahmebestrebungen in Polen (Herbst 1939-Sommer 1940) 501
VII/2 Die deutschen Banken arisieren die polnische Schwerindustrie
(Sommer 1940-Frühjahr 1941) 508
VII/3 Raubgeschäfte in Frankreich (Juni 1940-April 1941) 518
VII/4 Die Interessen der deutschen Kalikonzerne in Frankreich
(Juli 1940-Januar 1943) 530
VII/5 Raubgeschäfte der deutschen Großbanken in Frankreich
(Mai 1940-Juli 1941) 535
VII/6 Der "Großwirtschaftsraum" Europa (Juni 1940-Juli 1941) 548
VIII Der Raubzug nach Osten 563
VIII/1 Politisches Vorspiel (September 1936-Juni 1940) 563
VIII/2 Der Öl-Krieg (1927-1944) 574
VIII/3 Der große Beute-Run bei der Besetzung der Sowjetunion
(Sommer-Herbst 1941) 584
VIII/4 Der Bormann-Hitler-Plan (Juli 1941) 592
VIII/5 Die Konzerne setzen sich gegen den Bormann-Hitler-Plan
durch (Juli 1941-März 1943) 598
Zusammenfassung 605
Summary 617
Archivarien 625
1) Industrie- und Bank-Archivarien in Kurzübersicht 625
2) Detailierte Gesamtübersicht der Archivarien 626
Literaturnachweis 630
I. Zeitgenössische Veröffentlichungen der Industrie- und Bankverbände 630
II. Gedruckte Quellen 635
III. Fachliteratur und Monographien 640
IV. Hochschulschriften 652
V. Zeitungen 653
VI. Herausgegeben durch Institutionen 653
VII. Besondere Nachschlagewerke 654
Abkürzungen 655
Über Autor und Buch 657