Seit der Zeitenwende 1989 ist die VR China durch eine wirtschaftliche und politische Aufholjagd in das Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit gerückt - der vormalige Paria der Staatenwelt ist zu einem prominenten Akteur der internationalen Politik avanciert. Die UN gelten dabei als besondere Legitimationsquelle Chinas, nachdem die Mitgliedschaft erst 1971 gegen internationalen Widerstand durchgesetzt werden konnte.
Dennoch hat die chinesische UN-Politik bisher nur wenig akademische Aufmerksamkeit auf sich gezogen, obgleich die VR die Privilegien der ständigen Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat genießt.
Peking setzt die Vetovollmacht überaus selten ein und blockiert den Entscheidungsprozess im UN-Sicherheitsrat nur selten. Dennoch ist die VR China noch längst keine Verantwortungsmacht.
Chinesische UN-Politik unterliegt dem Primat der Staatsräson. Die VR China nutzt die Weltorganisation, um den nationalen Interessen über die eigenen Grenzen hinaus Geltung zu verschaffen. Die multilaterale Zusammenarbeit dient insbesondere dazu, Stabilität für den chinesischen Aufstieg zu schaffen, den Alleinvertretungsanspruch der VR gegenüber Taiwan aufrecht zu erhalten und einer neuerlichen Isolation entgegenzuwirken. China hat gelernt, UN-Politik aktiv zu gestalten und durch multilaterale Kooperation die eigene Position zu stärken.
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Broschur/Paperback
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Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Dicke: 10 mm
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ISBN-13
978-3-8366-6953-5 (9783836669535)
Schweitzer Klassifikation
Christian Schniedermann hat Politikwissenschaft, Neuere Geschichte sowie Staats- und Völkerrecht an den Universitäten Bonn und Birmingham studiert. Das Studium mit dem Schwerpunkt Internationale Politik hat er nach weniger als vier Jahren erfolgreich abgeschlossen. Derzeit ist er bei der Unternehmensberatung CNC - Communications & Network Consulting AG in den Bereichen Finanz- und Transaktionskommunikation tätig. Christian Schniedermann ist Alumnus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.