Ich war nach Vietnam gekommen, um zu schreiben. Man hatte mir gesagt, dass der Kaffee hier stark und die Zigaretten besonders günstig seien, zwei Komponenten, die gemeinhin als für die Kreativität nicht nur förderlich, sondern unabdingbar gelten. Bedauerlicherweise konnte ich mir weder das Rauchen noch das Kaffeetrinken angewöhnen. Diesem unglücklichen Umstand war es auch zu verdanken, dass ich seit meiner Ankunft hier kaum geschrieben hatte. Die zweiunddreißig Kugelschreiber, die ich aus Angst vor Kommunismus und Planwirtschaft mitgenommen hatte, waren voll, und ich konnte meine eigene Unzulänglichkeit an ihren Minen ablesen.
Mein mangelnder Aktionismus lag also nicht etwa am vietnamesischen Wirtschaftssystem, das alles andere als sozialistisch organisiert war und mit einer Fülle von erwerbbaren Kugelschreibern aufwarten konnte, die statt meiner eigenen von mir hätten verwendet werden können. Jahre zuvor in Kuba, wo ich ebenfalls hingegangen war, um zu schreiben, hatte ich die wirtschaftspolitischen Umstände und die daraus folgende Verknappung von Kugelschreibern noch ohne größere moralische Bedenken willkommen geheißen und mich an den Strand gelegt. Hier hingegen hatte mich die Erkenntnis, weder Kaffee noch Zigaretten zu vertragen, so weit zurückgeworfen, dass an ein geregeltes, kreatives Arbeiten vorerst nicht zu denken war. Ich hatte es zwar mit Wrigley's Double Mint und Tra Da versucht, aber es war nicht dasselbe. Und so lief ich herum, wartete auf meine Geschichte und verkaufte die ein oder andere Fritteuse.