Ornamentales Erzählen bezeichnet jenen in der russischen Moderne weit verbreiteten Prosatypus, der ein narratives Substrat mit einem Netz poetischer Verfahren überzieht und eine hohe Sinnkomplexion ermöglicht. In drei theoretischen Kapiteln wird zunächst der Zusammenhang zwischen Ornamentalismus und Mythos erörtert, Struktur und Funktion der Äquivalenz in der Prosa diskutiert und nach der Memorabilität ornamentalen Erzählens gefragt. Vier werkanalytische Kapitel gelten der poetischen Faktur, besonders den formalen und thematischen Äquivalenzen, in Erzählungen A. Cechovs, I. Babel's und E. Zamjatins. Die Analysen sind jeweils von der Frage geleitet, wie die Paradigmatisierung der Geschehensmomente die Ereignishaftigkeit der Texte modifiziert.
Reihe
Auflage
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-44242-5 (9783631442425)
Schweitzer Klassifikation
Der Autor: Wolf Schmid wurde 1944 in Teplitz/Böhmen geboren. Er studierte Slavistik, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Köln, Prag und Bochum und promovierte 1972 in München, wo er Wissenschaftlicher Assistent war. Nach einer Tätigkeit als Dozent in Utrecht und als Professor in Oldenburg ist er seit 1978 Professor für Slavistik an der Universität Hamburg.
Aus dem Inhalt: Ornament, Poesie, Mythos, Psyche - Formale und thematische Äquivalenz in erzählender Prosa - Narratives Erinnern und poetisches Gedächtnis - Klangwiederholungen in Cechovs Erzählprosa - Cechovs problematische Ereignisse - Das nicht erzählte Ereignis in I.Babel's «Übergang über den Zbruc» - Sujet und Mythos in E. Zamjatins «Überschwemmung».