Dieses Buch analysiert die als >Mainstreamforschung< bezeichnete zunehmende methodologische Vereinheitlichung in der musikpädagogischen Forschung. Es beleuchtet die epistemologischen, methodologischen und bildungspolitischen Grundannahmen empirischer Ansätze im Fach und leitet daraus ab, dass sich das Prinzip epistemischer Deliberation - ein offener Diskurs über Erkenntnisinteressen und Methoden - zunehmend in eine >epidemische Deliberation< verwandelt hat. Mit diesem Neologismus ist eine sich viral verbreitende Forschungspraxis gemeint, die Vielfalt verdrängt, Inhalte standardisiert und Innovation hemmt. Forschung erscheint als technisches Vollzugsverfahren: als >Simulation des Als-ob<. Gleichzeitig entwirft das Buch eine konstruktive Gegenposition: Es plädiert für einen pluralistischen, erkenntnisoffenen und theoriegeleiteten Forschungsbegriff. Methodologie, Wissenschaftstheorie und die ästhetischen Dimensionen wissenschaftlichen Arbeitens werden systematisch miteinander in Beziehung gesetzt - als Beitrag zu einem kritisch-reflektierten und kreativen Wissenschaftsverständnis in der Musikpädagogik.
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Höhe: 238 mm
Breite: 168 mm
Dicke: 16 mm
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ISBN-13
978-3-8188-0058-1 (9783818800581)
DOI
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Prof. Dr. phil. habil. Norbert Schläbitz, Lehrstuhl für Musik und Musikpädagogik an der Universität Münster. Promotion 1996 in Essen, Habilitation 2003 in Braunschweig. Ehemals Filmmusikkomponist und Studienrat z.A. Forschungsschwerpunkte: Musik und Medien, Medienästhetik,
neue Lernformen. Zwischen 2004 und 2022 zunächst Geschäftsführender Direktor des Instituts für Musikwissenschaft und Musikpädagogik, anschließend des Instituts für Musikpädagogik.