Informationen zum Kapitalmarkt im Internet

Das Internet scheint das Informationsmedium per se zu sein. In Sekundenschnelle lassen sich zahllose Informationen weltweit abrufen. An Aktualität und Informationsfülle ist es kaum zu schlagen. Insoweit verwundert es nicht, dass das Internet die Börsenlandschaft verändert hat. Während der Kleinanleger früher geduldig abwarten musste, bis Unternehmensdaten und Analysen in den Wirtschaftsteilen der Zeitungen veröffentlicht wurden, erfährt er heutzutage zeitnah und zeitgleich Börsenkurse, Unternehmensdaten und Analysen im Internet. Dieses veränderte Informationsangebot der Anbieter von kapitalmarktlichen Informationen und das veränderte Informationsverhalten der Anleger werfen rechtliche Fragen auf. Unklar ist beispielsweise, inwieweit Rechtsbeziehungen zwischen den Akteuren entstehen oder wann ein Anbieter für fehlerhafte Informationen haftet. Die Arbeit versucht auf diesem Gebiet, das als juristisches Neuland bezeichnet werden kann, Lösungen zu diesen Fragen zu erarbeiten und anzubieten. Dabei werden die Internetsachverhalte sowohl unter dem Gesichtspunkt allgemeiner Vertragsfragen als auch unter kapitalmarktrechtlichen Aspekten untersucht. Schwerpunktmässig wird zunächst die rechtliche Qualifizierung des "Börseninformationsvertrages" vorgenommen, um dann zu erörtern, welche Pflichten den Anbieter im Rahmen dieser Vertragsbeziehung treffen. Schliesslich wird untersucht, wann Anbieter von Informationen zum Kapitalmarkt für Pflichtverletzungen einstehen müssen und ob mögliche Haftungsausschlüsse bzw. -privilegien bestehen. Die Arbeit stellt insbesondere Praktikern Lösungsansätze zur Verfügung, um mögliche Haftungsrisiken für die Anbieter aufzudecken, soll aber auch auf Seiten der Anleger verdeutlichen, dass Regressmöglichkeiten bei der Verbreitung fehlerhafter Informationen im Internet bestehen.