Die gegenwärtige Untreuedebatte ist weitgehend auf Text und Auslegung des § 266 StGB begrenzt. Dabei bleibt außer Acht, dass auch in benachbarten Legislationen die Reichweite des Vermögensstrafrechts Gegenstand hitziger Diskussionen ist. Neue argumentative Leitlinien für den bundesdeutschen Untreuediskurs ergeben sich, wenn man Vertypung und Steuerungsfunktion verschiedener europäischer Untreueregelungen einander gegenüberstellt. Hierbei wird deutlich, dass in Europa zwei unterschiedliche Typen tatbestandlicher Normierung von Untreue vorherrschen: ein umfassendes und ein fragmentarisches Untreuestrafrecht. Die Arbeit analysiert das deutsche und das italienische Untreuestrafrecht als Repräsentanten dieser beiden Untreuekonzeptionen aus rechtshistorischer, rechtsdogmatischer und rechtsstaatlicher Sicht. In ihrem Zentrum steht die Frage, wie sich die unterschiedliche kriminalpolitische Ausrichtung der beiden Untreuetypen, ihre jeweilige positivrechtliche Ausformung und deren alltägliche Handhabung auf den Umgang mit den allgemeingültigen Strafrechtsprinzipien der Bestimmtheit, Fragmentarität und Subsidiarität auswirken.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
Frankfurt (Main)
Auflage
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Illustrationen
Maße
Höhe: 216 mm
Breite: 153 mm
Dicke: 20 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-58676-1 (9783631586761)
Schweitzer Klassifikation
Der Autor: Daniel Schilling, geboren 1976; 1997-2003 Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Frankfurt am Main und der Universidad Autónoma de Madrid; 2003 Erstes juristisches Staatsexamen; 2003-2005 Referendariat in Frankfurt am Main und Mailand; 2005 Zweites juristisches Staatsexamen; 2005-2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kriminologie und Strafrecht der Universität Frankfurt am Main; seit 2007 Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Wirtschaftsstrafrecht und Compliance.
Aus dem Inhalt: Rechtshistorische Perspektive - Entstehung und Entwicklung eines umfassenden und eines fragmentarischen Untreuestrafrechts - Rechtsdogmatische Perspektive - Ausweitungstendenzen
und Eingrenzungsversuche bezogen auf Schutzgut, Täterkreis, Tathandlung, Taterfolg und Tatvorsatz - Rechtsstaatliche Perspektive - Bestimmtheit versus Flexibilität, Fragmentarität versus umfassender Vermögensschutz, «ultima ratio»-Prinzip versus symbolischer Vermögensschutz und Rechtsstaat versus Interventionsstaat.