Vom Leibeigenen zum Inbegriff des Nationalmythos - Taras Schewtschenkos Gedichte und Tagebücher erscheinen erstmals in zeitgemäßer deutscher Übersetzung.
Durch seine Dichtung und Malerei avancierte Taras Schewtschenko zum Symbol des ukrainischen Widerstands gegen das Russische Imperium im 19. Jahrhundert. In einem Gedicht kritisierte er Zar Nikolaus I. - und wurde mit lebenslangem Militärdienst sowie Mal- und Schreibverbot bestraft. In seinen Werken lässt Schewtschenko die Repressionen und den Widerstand erfahrbar werden und offenbart eine romantische Freiheitssehnsucht und ein tiefes Verlangen nach seiner idealisierten geistigen Heimat, der Ukraine.
»Für die Ukrainer ist Schewtschenko Luther, Kant und Goethe in einem.«, so der Herausgeber Juri Andruchowytsch.
Der Band enthält Schewtschenkos wichtigste Gedichte sowie Auszüge aus seinem Journal, das 1857/58 in der Verbannung in entlegenen Garnisonsstädten Zentralasiens entstand. Das Buch ist ein Muss für alle, die sich für Literaturgeschichte, politische Poesie und kulturelle Identitätsfragen interessieren. Mit Taras Schewtschenko ist ein Dichter zu entdecken, dessen Stimme bis heute auf den Barrikaden der Freiheit zu hören ist.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
mit Schutzumschlag
Pappband
Fadenheftung
Illustrationen
Maße
Höhe: 200 mm
Breite: 120 mm
ISBN-13
978-3-8353-5883-6 (9783835358836)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Taras Schewtschenko (1814 - 1861) war Dichter, Maler und Wegbereiter der modernen ukrainischen Kultur. Er wurde als Leibeigener im Dorf Morynzi in der Zentralukraine geboren und 1838 von Künstlerfreunden in Sankt Petersburg freigekauft. Wegen eines regimekritischen Gedichts wurde er zu lebenslangem Militärdienst verurteilt. Erst nach dem Tod des Zaren 1857 kam er frei und starb wenige Jahre später in Sankt Petersburg, ohne jemals in die Ukraine zurückkehren zu können.
ISNI: 0000 0001 2281 6674
Herausgeber*in
Juri Andruchowytsch, geb. 1960, ist mit seinen drei Romanen Rekreacij (1992; dt. Karpatenkarneval, 2019), Moscoviada (1993, dt. Ausgabe 2006) und Perverzija (1999, dt. Perversion, 2011), zum Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur geworden. Sein Werk erscheint in 20 Sprachen.
ISNI: 0000 0001 0993 8415
Reihen-Herausgeber
Claudia Dathe, geb. 1971, arbeitet seit 2005 in Projekten zum literarischen Übersetzen, zum Kulturaustausch und zur politischen Bildung und übersetzt Literatur aus dem Ukrainischen und Russischen. Für ihre Übersetzungen und ihr Engagement um die Vermittlung ukrainischer Literatur im deutsch-sprachigen Raum wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
ISNI: 0000 0001 0873 5042
Tanja Maljartschuk, geb. 1983, ist eine ukrainische Schriftstellerin und Essayistin. Sie lebt seit 2011 in Wien, ihre Werke wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. 2018 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis der Stadt Klagenfurt, und in zahlreiche Sprachen übersetzt.
ISNI: 0000 0000 7881 8831
Übersetzung
Beatrix Kersten, geb. 1972, studierte u. a. Slawistik, Philosophie und Politikwissenschaft. Sie arbeitet als freie Übersetzerin von Lyrik, Prosa und essayistischen Texten aus dem Ukrainischen und Jiddischen.