Die vielfältigen Begleiterscheinungen von Klimawandel und Artensterben werden geologisch mit dem Anbruch eines neuen Erdzeitalters, dem Anthropozän, identifiziert. Für Denkmalpflege und Naturschutz gehen diese Transformationsprozesse mit erheblichen Herausforderungen einher, die deren Wertbegriffe genauso tangieren wie ihr Objektverständnis, ihr Methodenspektrum wie die Erhaltenspraxis. So verschiebt sich der Fokus vom Einzelobjekt auf den Bestand, vom traditionsreichen Konservieren und Restaurieren hin zu Methoden der Reparatur, Prävention und des Risk Managements, von fachspezifischen hin zu multiperspektivischen Zugängen.
Mit Bezug auf die Geschichte des Kultur- und Naturerhalts seit dem frühen 19. Jahrhundert untersucht Ingrid Scheurmann grundlegende Fachdiskurse im Hinblick auf nicht genutzte Potenziale, traditionelles Wissen und zukunftsfähige Perspektiven. Darauf aufbauend und mit Bezug auf die Anthropozänforschung entwickelt sie eine neue Theorie der Erhaltung.
Rezensionen / Stimmen
»Die den Denkmal- und Naturschutz über lange Zeiträume bestimmende Dichotomie von Gefährdung versus Schutz weitet sich in dem Buch hin zu einer Vielfalt von Ansätzen und Motivationen in Raum und Zeit, zu neuen Überlagerungen, Sprüngen und Brüchen; zu hoffentlich weitreichenden Chancen der Erhaltung, denen man sehr wünscht auf eine breite Resonanz zu treffen.«
Heike Oevermann, Forum Stadt 02/2025
Sprache
Verlagsort
Illustrationen
Maße
Höhe: 245 mm
Breite: 177 mm
Dicke: 37 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-412-53116-4 (9783412531164)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Ingrid Scheurmann ist Historikerin und Honorarprofessorin für Denkmalpflege an der TU Dortmund. Sie war langjährige Leiterin der Denkmalvermittlung bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Seit 2023 leitet sie das DBU-Projekt "Denkmalpflege und Klimawandel. Denkmallabore zu Zukunftsfragen des Kulturerbeerhalts".