Der Band geht der Frage nach, unter welchen politischen, sozialen, ökonomischen und insbesondere kulturellen Bedingungen sich in verschiedenen Ländern Europas zu unterschiedlichen Zeiten Sprachbewußtsein entwickeln konnte und wie die Bemühungen um Sprachpflege in einer bestimmten Sprachsituation gefördert oder auch behindert wurden. Folgende Sprachen werden in historisch orientierten Überblicksdarstellungen behandelt: Mittellateinisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Altisländisch, Schwedisch, Russisch, Polnisch, Tschechisch, Slowakisch, Ungarisch und Neugriechisch. Ein spezieller Beitrag deckt die gesellschaftlichen Gründe für die Entwicklung des Sprachbewußtseins am Beginn der europäischen Neuzeit auf. Den Abschluß bildet ein Podiumsgespräch «Aufgaben der Sprachkultur in der Bundesrepublik Deutschland»; also: Sprachgeschichte mit Blick auf die Zukunft.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-33677-9 (9783631336779)
Schweitzer Klassifikation
Der Herausgeber: Jürgen Scharnhorst wurde 1929 geboren. Er studierte an der Universität Rostock Germanistik und Slawistik. Von 1954 an war er im Rahmen der Berliner Akademie der Wissenschaften und der Humboldt-Universität vier Jahrzehnte in Forschung und Lehre tätig. Er war Mitarbeiter am Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm und am Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. Der Herausgeber ist Gründungsmitglied des «Vereins zur Förderung sprachwissenschaftlicher Studien e.V.» und gehört dessen Vorstand an.
Aus dem Inhalt: Ruth Reiher: Willkommen an der Humboldt-Universität - Erika Ising: Begrüßungs- und Eröffnungsansprache - Johannes Klare: Sprachpolitik, Sprachkultur und Sprachpflege in Frankreich - gestern und heute - Jurij Kusmenko: Skizze einer Geschichte der Sprachkultur in Island - Margareta Westman: Die Sprachkultur des Schwedischen im 20. Jahrhundert - Teja Erb: Funktionen des Mittellateinischen in Europa - Harald Haarmann: Die Entwicklung des Sprachbewußtseins am Beginn der europäischen Neuzeit - Rudolf Bentzinger: Der Humanismus und die Erweckung des Sprachbewußtseins in Böhmen - Emil Skála: Der mitteleuropäische Sprachbund - Tamás Forgács: Zur Entwicklung der ungarischen Sprachpflege und Sprachkultur - Natalija S. Babenko: Die Sprachkultur in Rußland vom 18. bis zum 20. Jahrhundert - Anneliese Gladrow: Sprachkultur und Sprachenrecht in der ersten Tschechoslowakischen Republik - Alicja Nagórko: Sprachkultur in Polen nach 1945 - Klaus Hansen: Die nationalen Varietäten des Englischen und Probleme ihrer Verwendung im Standardbereich - Ioanna Karvela: Zur Entwicklung des Sprachbewußtseins in Griechenland im 19. und 20. Jahrhundert - Ingo Reiffenstein: Sprachpflege und Sprachgeschichte - Traude Veran-Schleichert: Sprachpflege und Sprachkultur in Österreich - Ruth Reiher: Sprachkritik vor und nach der Wende 1989 - Aufgaben der Sprachkultur in der Bundesrepublik Deutschland. Teil A: Thesen: Jürgen Scharnhorst, Ulla Fix, Albrecht Greule, Annette Trabold. Teil B: Podiumsgespräch.