Die Tripertita des Sextus Aelius, ein Kommentar zu den Zwölftafeln, entstanden um das Jahr 198 v.Chr., bedeuten einen Wendepunkt in der Geschichte des römischen Rechts. Nach Aussage des Hochklassikers Pomponius enthielt die Schrift gleichsam >die Wiege des Rechts< (>cunabula iuris<). Die spärlichen Texte, die man heute als Fragmente den Tripertita zuzuordnen pflegt, rechtfertigen diese Einschätzung bei weitem nicht. Als am eigentümlichsten erscheint Teil 2 der Tripertita, >interpretatio<. In diesem Abschnitt expliziert Sextus Aelius die sich zuvor noch innerhalb der Worte bewegende, implizite >interpretatio< der alten Juristen. In gewisser Kenntnis der Lehre seines Zeitgenossen Diogenes von Babylon von der >äußeren Rede< (>lógos prophorikós<) und der >inneren Rede< (>lógos endiáthetos<) verfolgt er den Weg der alten Juristen von der >äußeren Rede< des Zwölftafelgesetzes zu dessen >innerer Rede<, um selbst sodann den umgekehrten Weg einzuschlagen, von der >inneren Rede< des Gesetzes, welcher sich die alten Juristen genähert hatten, zur >äußeren Rede< der >interpretatio<. Diesem Hin-und Hergang entspricht der doppelte Sinn seiner >interpretatio<. So erscheint Sextus Aelius als früher, wenn nicht erster Vertreter einer Phänomenologie der Interpretation.
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Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
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ISBN-13
978-3-428-19590-9 (9783428195909)
Schweitzer Klassifikation
Dietmar Schanbacher studied law at the Universities of Tübingen and Freiburg im Breisgau. From 1982 to 1984 he conducted research on pledges in classical Roman law at the Chair of Civil Law and Roman Law under Hermann Lange in Tübingen. After some time of legal practice, he joined the University of Passau in 1988, where he was appointed as an assistent at the Chair for Civil Law and Roman Law held by Ulrich Manthe. In 1992 he completed his habilitation with a scholarly treatise on the Lex Falcidia. In 1992 he began to work at the University of Dresden, where he held the Chair of Civil Law and Roman Law until his retirement in September 2023.