Tagungsband der 27. Eickelborner Fachtagung zu Fragen der Forensischen Psychiatrie 7. bis 9. März 2012
Auszug aus dem Vorwort von Nahlah Saimeh:
»Wir haben uns gefragt, was braucht es, um eine Forensische Psychiatrie lebendig und entwicklungsfähig zu halten? Könnte daraus ein Motto für die Eickelborner Fachtagung 2012 entstehen, welches auch für die Kolleginnen und Kollegen der vielen anderen forensischen Kliniken interessant ist? Dabei sind wir schnell auf drei Kernbegriffe gekommen: Es benötigt Respekt, Kritik und Entwicklungsfähigkeit.
Respekt bezieht sich auf den Respekt vor der geleisteten Arbeit und Anstrengung der Mitarbeiter in der Vergangenheit, er bezieht sich auf ein respektvolles Miteinander als Matrix für ein glaubwürdiges therapeutisches Klima und er bezieht sich auch auf den Respekt vor dem Patienten als einem weiteren Ausdruck therapeutischen Handelns.
Kritik bezieht sich auf eine nicht immer einfach zu lebende Tugend, nämlich die der Selbstkritik und der kritischen Analyse dessen, was man in Zukunft noch besser gestalten will.
Entwicklung bedeutet einerseits Optimismus und Zuversicht in die ungebrochenen Ressourcen einer langen Klinikinstitution. Entwicklung ist aber auch der Kernbegriff jeden therapeutischen Bemühens. Eine Klinik für Forensische Psychiatrie muss ein Entwicklungsraum für Patientinnen und Patienten sein, denn nur ein Entwicklungsraum ist ein Lebens-Raum. Von daher stand für die Programmmacherinnen und -macher fest, dass wir dieses Mal einen stärkeren Fokus auf therapeutische Methoden legen wollten.«
Reihe
Sprache
Zielgruppe
Psychiater, Psychologen, Pflegekräfte in der Forensik/ Im Maßregelvollzug
Maße
Höhe: 24 cm
Breite: 16.5 cm
ISBN-13
978-3-88414-558-6 (9783884145586)
Schweitzer Klassifikation
Dr. med. Nahlah Saimeh studierte Humanmedizin und machte anschließend ihren Facharzt in Psychiatrie. Danach war sie Oberärztin in der Abteilung Allgemeine Psychiatrie II an den Rheinischen Kliniken der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. 1999 folgte die Promotion und sie wurde Chefärztin der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Zentralkrankenhaus in Bremen. Seit 2004 ist sie Ärztliche Direktorin am Westfälischen Zentrum für Forensische Psychiatrie in Lippstadt-Eickelborn.