Nicht selten wird der Sprachgebrauch in der Pflege kritisiert. In Deutschland ist die Kommunikation in der institutionellen Altenpflege bislang in linguistischer Hinsicht dennoch «terra incognita». Das Ziel dieser Untersuchung ist es daher, das Gesprächsverhalten von Pflegekräften und BewohnerInnen auf der Grundlage authentischer Tonbandaufnahmen aus dem Pflegealltag so umfassend wie möglich zu beschreiben. Zu diesem Zweck werden sowohl qualitative als auch quantitative Methoden genutzt. Vor allem mittels der Gesprächsanalyse gelingt es der Autorin, verständnissichernde, höfliche, «babysprachliche» und herablassende Kommunikationsstrategien der Pflegekräfte herauszukristallisieren sowie die Routiniertheit und Tätigkeitsbezogenheit der Pflegekommunikation aufzuzeigen.
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-35108-6 (9783631351086)
Schweitzer Klassifikation
Die Autorin: Svenja Sachweh studierte Germanistik und Anglistik in Marburg, London, Fribourg/Schweiz und Freiburg. Schon während des Studiums konzentrierte die Autorin sich auf die Gerontolinguistik, also das Sprechen von und mit alten Menschen. Sie untersuchte u.a. die Fähigkeiten älterer Menschen, sich in Gesprächen auszudrücken, und verglich sie mit denen Jüngerer. Ihre Untersuchung basiert nicht nur auf verschriftlichten Tonbandaufnahmen, sondern vor allem auf einem halben Jahr Mitarbeit, teilnehmender Beobachtung und Interviews in einem süddeutschen Altenheim.
Aus dem Inhalt: Leben und Arbeiten im Altenheim - Altendiskriminierung - Der typische Ablauf der Pflegekommunikation - Verständnissichernde Strategien - Gesichtsschonende Strategien - Secondary Baby Talk - Gesichtsbedrohende Strategien - Sprechen mit Schwerhörigen und mit Schlaganfall-, Parkinson- und DemenzpatientInnen.