Die Bildung geordneter Strukturen gehört zu den grundlegenden Phänomenen in
der Natur. Die Entstehung des Lebens und die biologische Evolution bilden
den Höhepunkt solcher Selbstorganisation und die Erforschung der
Strukturbildung ist eine der wesentlichen Aufgaben der Wissenschaft.
In diesem Klassikerband sind ausgewählte Aufsätze über die spontane Bildung
chemischer raumzeitlicher Strukturen abgedruckt und kommentiert. Die
Arbeiten von Runge, Liesegang, Belousov und Zhabotinsky wirkten und wirken
auch heute noch als Katalysatoren interdisziplinärer Forschung. Sie haben
entscheidend dazu beigetragen, gemeinsame Grundprinzipien in Chemie,
Physik, Biologie und anderen Gebieten nachzuweisen. Für das
Forschungsgebiet der spontanen Entstehung geordneter Strukturen haben die
hier vorgestellten chemischen Reaktionen eine Schrittmacherrolle
gespielt.
Reihe
Auflage
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Illustrationen
12 Abb., 2 farb. Taf., 4 Porträts
12 Abb., 2 farb. Taf., 4 Porträts
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ISBN-13
978-3-8171-3405-2 (9783817134052)
Schweitzer Klassifikation
Der deutsche Universitäts- und Industriechemiker Friedrich Ferdinand Runge (1794-1867) isolierte als erster Chinin und Koffein, kurz danach entdeckte er das Anilin und wurde so zum Pionier auf den Gebieten der Naturstoffchemie und der synthetischen Farbstoffe. Ausgehend von Tupferproben auf Löschpapier fand er typische Strukturen - die Runge-Muster-Bilder. Sie stellen sowohl die Urform der Papierchromatographie dar und sind frühe Vorläufer dessen was heute als dissipative Selbstorganisation bekannt ist.
Raphael E. Liesegang (1869-1947), deutscher Kolloidchemiker, beschrieb 1896 erstmals die chemischen Strukturbildungen bei Reaktionen in Gallerte und entdeckte die Liesegang-Ringe. Dieses Phänomen fand sofort starke Resonanz in der internationalen Wissenschaft. Liesegangs Strukturbildungen wurden als ein Vorbild für viele Vorgänge der Strukturbildung in der Natur angesehen.
Die russischen Chemiker Boris P. Belousov (1893-1970) und Anatol M. Zhabotinsky (geb. 1938) erzeugten in der Mitte dieses Jahrhunderts eine oszillierende chemische Reaktion. Diese Belousov-Zhabotinsky-Reaktion hat in jüngster Zeit hauptsächlich durch ihre Interpretation in der Chaos- und Komplexitätsforschung grundlegende Bedeutung erlangt.
Die russischen Chemiker Boris P. Belousov (1893-1970) und Anatol M. Zhabotinsky (geb. 1938) erzeugten in der Mitte dieses Jahrhunderts eine oszillierende chemische Reaktion. Diese Belousov-Zhabotinsky-Reaktion hat in jüngster Zeit hauptsächlich durch ihre Interpretation in der Chaos- und Komplexitätsforschung grundlegende Bedeutung erlangt.
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