Die Investitionsschiedsgerichtsbarkeit steht akuter denn je unter Druck. Mitunter pauschal formulierter Kritik kann auch deshalb wenig entgegengesetzt werden, weil es an einem tiefergehenden Verständnis theoretischer Grundlagen fehlt. Das gilt in besonderer Weise für das Wesen schiedsrichterlichen Ermessens. Diese gemeinhin als weit bezeichneten Spielräume dienen der Sicherstellung notwendiger Flexibilität als Ausdruck privater Streitbeilegung. Im Kontext völkerrechtlicher Rechtssetzung können sie gleichermaßen Unsicherheiten produzieren. Schwierigkeiten bereitet bisher die Systematisierung, auch weil es sich aufgrund der Vielfältigkeit um ein schwer fassbares Konzept handelt. Beginnend mit einer Untersuchung, was unter »Ermessen« zu verstehen ist, ausgehend von rechtsvergleichender Perspektive, widmet sich die Arbeit anhand schiedsgerichtlicher Praxis Inhalt, Grenzen und der Überprüfbarkeit des richterlichen Ermessens in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2024
Univ. Freiburg/Br.
Sprache
Verlagsort
Illustrationen
1
1 s/w Tabelle
1 Tab.; 431 S., 1 schw.-w. Tab.
Maße
Höhe: 234 mm
Breite: 160 mm
Dicke: 32 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-19310-3 (9783428193103)
Schweitzer Klassifikation
Anne-Marie Rückel studied law at the Universities of Freiburg and Maastricht, specializing in commercial and business law. From 2020 to 2023, she worked as a student assistant and, following her first state examination in law, as a research assistant at the Chair for International Economic Law with Focus on East Asia under Prof. Dr. Yuanshi Bu, LL.M. (Harvard). This was followed by positions at the University of Heidelberg and an international commercial law firm. Since 2023 she has been a legal trainee in the district of the Higher Regional Court of Karlsruhe.
1. Dogmatisch-theoretische Grundlagen
Begriff und Bedeutung des richterlichen Ermessens - Das richterliche Ermessen in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit - Abgrenzung anderer Rechtsfiguren und -institute - Funktion und Legitimation schiedsrichterlichen Ermessens
2. Untersuchung der schiedsgerichtlichen Praxis
Ausübung des schiedsrichterlichen Ermessens anhand ausgewählter Fragestellungen der investitionsschiedsgerichtlichen Praxis - Bindungen und Grenzen des schiedsrichterlichen Ermessens in der Investitionsschiedsgerichtsbarkeit - Überprüfbarkeit schiedsrichterlicher Ermessensentscheidungen am Beispiel des ICSID-Aufhebungsverfahrens gem. Art. 52 ICSID Konvention - Ausblick und praktische Konsequenzen
3. Schlussbetrachtung und -folgerungen
Annex A: Auszüge Internationale Verträge - Annex B: Untersuchung Verwendungshäufigkeit