Die 60er- und 70er-Jahre im Ruhrgebiet waren eine Zeit des gesellschaftspolitischen Umbruchs und der vollzog sich nicht geräuschlos: Demonstrationen, Streiks und Sternmärsche prägten den politischen Alltag. Nicht nur die Arbeiterschaft aus der Montanindustrie ging flankiert von den Gewerkschaften auf die Straßen und forderte bessere Löhne und die 5-Tage-Woche, auch Kinder und Jugendliche kämpften für ihr Recht, z. B. für mehr Spielplätze und Jugendzentren. Nicht zu vergessen die Studentenschaft, die selbstbewusst die Bildungsmisere anprangerte, für Frieden, Umwelt und Frauenrechte demonstrierte.
Inmitten dieser wilden Zeit wuchs zwischen Zechen und Halden, Arbeitersiedlungen und Neubaugebieten eine junge Generation heran, die als Babyboomer in die Geschichte einging. Ihr Spiel fand meist draußen statt und immer in großer Gesellschaft. Dass die Kinder mit schmutzigen Knien nach Hause kamen, war normal und wurde mit einem Stück Bergmannsseife, das der Vater vom Pütt mitbrachte, reingewaschen.
Die meisten Jugendlichen verdienten schon mit 14 oder 15 Jahren als Lehrling oder Jungbergmann ihr erstes bescheidenes Geld. Die Freizeit vertrieben sie sich im Verein, im Jugendtreff und abends im Kellerclub. Wer ein Moped hatte, war König. Miniröcke, Schlaghosen, Batikmuster, Jeans und Parkas waren das modische Erkennungszeichen.
Es waren wilde Zeiten in den 60ern und 70ern im Pott. Der Fotograf Klaus Rose hat sie in beeindruckender Weise mit der Kamera festgehalten.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Illustrationen
Maße
Höhe: 228 mm
Breite: 245 mm
ISBN-13
978-3-8313-3392-9 (9783831333929)
Schweitzer Klassifikation
Klaus Rose ist ein erfahrener Bildjournalist, der viele Jahre in der aktuellen Berichterstattung tätig war. Sein Arbeitsgebiet war seit den 1960er-Jahren vorwiegend das Ruhrgebiet. Seine Stärke ist die authentische, ungestellte Fotografie mitten aus dem Leben der Menschen in seiner Heimat, dem Revier, in NRW und darüber hinaus.
Wilhelm Schöttler, in Dortmund geboren und aufgewachsen, gewann bereits mit 16 Jahren einen Preis in einem Kurzgeschichtenwettbewerb. Dann ließ ihm sein beruflicher Werdegang im Handwerk zum Schreiben keine Zeit. Als Rentner hat er sich der Schriftstellerei zugewandt und zahlreiche Sachbücher und Romane teils mit regionalen Bezügen zu seiner Heimat verfasst.