Diese Untersuchung des Phänomens der Vagheit natürlichsprachlicher Bedeutungen ist thematisch der Semantik, methodologisch der Computerlinguistik und durch ihren Ansatz der Sprachphilosophie zuzurechnen. Sie verbindet Vorstellungen gebrauchstheoretischer Semantik mit empirischen Verfahren der statistischen Textanalyse zum Modell einer verteilten Repräsentation vager Wortbedeutungen, deren stereotypischer Zusammenhang den semantischen Raum als System lexikalisierten Wissens bildet. Dessen Ordnungsstruktur wird nicht mehr statisch-deklarativ vorgegeben, sondern dynamisch-selbstorganisierend als Baum-generierender Algorithmus modelliert, der einen nach Inhalten und Kontexten variierenden Auswahlprozeß der beteiligten Bedeutungselemente steuert und in Form dispositioneller Dependenzstrukturen (DDS) ausgibt. Sie bilden die Grundlage für die Simulation von Prozessen analog-assoziativen (im Unterschied zu logisch-deduktiven) Schließens, die das Modell als operables, kognitives System der Bedeutungskonstitution realisiert.
Rezensionen / Stimmen
«Sofern man deskriptive Begriffe als fest verknüpft mit den von ihnen repräsentierten Phänomenen ansieht, müssen im Fall unscharf begrenzter Gegenstandsfelder auch die Begriffe selbst unscharf begrenzt sein. Burghard Rieger ... liefert eine überaus detaillierte theoretische Untersuchung über diese von ihm als 'Vagheit' bezeichnete Eigenschaft von Begriffen.» (Bernhard Hassenstein, Biologie in unserer Zeit)
Thesis
Auflage
Sprache
Verlagsort
Frankfurt a.M.
Deutschland
Zielgruppe
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-41704-1 (9783631417041)
Schweitzer Klassifikation
Aus dem Inhalt: Der semiotische Rahmen - Die semantische Vagheit - Die kommunikative Basis - Der statistische Zugang - Das kognitive Paradigma - Der konstruktive Ansatz - Das formale Modell - Die quantitative Analyse - Die konstitutiven Prozeduren.