Unsere Kernkraftwerke stehen wie Wahrzeichen in den deutschen Flusslandschaften - sie sind bauliche Zeugen einer erbitterten gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzung über Energie, Wirtschaft und die Abschätzung von Technikfolgen. Heute, inmitten der Energiekrise, ist dieser Streit aktueller denn je.
Nach der nuklearen Katastrophe von Fukushima hat Deutschland 2011 den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen: Aber warum sollen nun alle Kraftwerke auf die grüne Wiese zurückgebaut werden? Denn nur etwa 3 Prozent der grauen Energie, die in den gigantischen Baumassen steckt, ist tatsächlich radioaktiv belastet.
Dieses Buch bietet einen sachlichen Zugang zur Geschichte der Kernenergie, den eingesetzten Technologien, deren Rückbau sowie zu Denkmalaspekten. Ein Fotoessay des Zeitzeugen Günter Zint dokumentiert die mit ihr verbundene Protestkultur. Gezeigt werden zudem sieben Möglichkeiten der Nachnutzung dieser unbequemen Denkmale - ein Ansatz, der lange nicht für möglich gehalten wurde.
Rezensionen / Stimmen
"Für Stefan Rettich, der zusammen mit Janke Rentrop soeben das brisante und klug, nämlich unideologisch argumentierende Buch Nach der Kernkraft - Konversionen des Atomzeitalters herausgegeben hat [...] markiert Fukushima nicht nur ein Ende, sondern auch einen Beginn." (Gerhard Matzig in: Süddeutsche Zeitung, 03.01.2023, https://www.sueddeutsche.de/kultur/kernkraftwerk-umbau-atomwende-stefan-rettich-janke-rentrop-1.5726314?reduced=true)
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"Der Band gibt Anlass, sich den ungewöhnlichen Gedanken einer Ikonografie der Atomkraft vorzunehmen." (Sophie Jung in: taz, 02.01.2023, https://taz.de/Atomkraftwerke-als-Denkmaeler/!5901660/)
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Interview mit dem Herausgeber Stefan Rettich (Deutschlandfunk Kultur, 18.12.2023, https://www.deutschlandfunkkultur.de/was-wird-aus-alten-akws-ausstellung-buch-ueber-konversion-ungeliebter-bauten-dlf-kultur-78dbcac9-100.html )