In der thüringischen Kleinstadt Sömmerda gab es von September 1944 bis April 1945 ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. Über 1300 Jüdinnen wurden in dieses Lager eingesperrt und zur Arbeit in der Rüstungsfabrik Rheinmetall-Borsig gezwungen. Diese Frauen kamen aus dem damaligen Ungarn. Sie unterschieden sich in ihrer Nationalität, Sprache, religiösen Ausprägung und vielen weiteren Kategorien. Gemeinsam hatten sie das Überleben der Ghettos, die Erfahrung der Selektion in Auschwitz und die Zwangsarbeit in Sömmerda.
Trotz dieses unsagbaren Leids fingen einige Frauen an, sich gegen die Entindividualisierung und Entmenschlichung zu wehren. Viele von ihnen schrieben Tagebücher, zwei Frauen malten im Lager, andere beteten und feierten gemeinsam die jüdischen Feiertage. Dieses Buch macht ihre Geschichten sichtbar und beleuchtet die Komplexität des Widerstands.
"Die Arbeit von Francis Reich erweitert das Wissen um die im KZ-Außenlager inhaftierten Frauen erheblich und beleuchtet insbesondere ihre Perspektive, die Perspektive der Opfer, indem es zahlreiche bislang unbekannte Quellen aus ihrer Hand zugänglich macht und auswertet." Hans-Diether Dörfler, Direktor des Historisch-Technischen Museums Sömmerda
Sprache
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 230 mm
Breite: 157 mm
Dicke: 17 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-95565-715-4 (9783955657154)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
ist in Sömmerda aufgewachsen und studierte nach seinem Abitur an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Germanistik und Geschichte im Bachelor of Arts. Seit April 2024 setzt er seine Studien mit dem Master Literatur-Kunst-Kultur fort. Reich lernte zudem Hebräisch und weitere jüdische Sprachen, unter anderem an der Oxford School of Rare Jewish Languages.