An einem kalten Dezembermorgen im Jahr 2011 wird in einem Waldstück in der Nähe von Potsdam die Leiche einer Frau gefunden. Versteckt zwischen hohen Kiefern, unter trockenem Laub und Moos. Kaltblütig erdrosselt. Ihr Ehemann, Heinrich Scholl, ist am Boden zerstört. Er war der erfolgreichste Bürgermeister des Ostens, schuf kurz nach der Wende Tausende von Arbeitsplätzen, wurde viermal wiedergewählt. Er galt als zuvorkommender, warmherziger, ehrlicher Mensch. Und führte seit fast fünfzig Jahren eine scheinbar harmonische Ehe.
Anderthalb Jahre später wird Heinrich Scholl in einem spektakulären Indizienprozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Bis zuletzt beteuert er seine Unschuld - und schweigt zu der schwerwiegenden Anklage. Die Reporterin Anja Reich hat den Prozess von Anfang an begleitet. Sie führte lange Gespräche mit Heinrich Scholl und hat den Fall von Grund auf neu recherchiert: Kann dieser Mann ein Mörder sein?
Rezensionen / Stimmen
"Ein packender Krimi über einen Mord und zugleich die wahre Geschichte einer Ehe.", Brigitte, Claudia Kirsch, 04.06.2014
"Die Geschichte, die Anja Reich erzählt, ist mehr als eine Kriminalgeschichte. Sie ist ein zeitgeschichtliches Tableau, und gleichzeitig eine Art Schelmenroman, wenn auch mit traurigem Ausgang. Anja Reich erzählt diese Geschichte in wunderbar schlichter Sprache, voller Mitgefühl mit den handelnden Personen, aber ohne jegliches Pathos, mit verhaltener, aber stetig wachsender Spannung, weil das Verhängnis so unabwendbar näher rückt.", Süddeutsche Zeitung, Hans Holzhaider, 13.05.2014
"Eine politisch-soziologische Studie über die Wendezeit und den Umgang mit Brüchen in der eigenen Lebensgeschichte. Reich will verstehen und verständlich machen, nicht urteilen, um dem "Fall Scholl" die Rätselhaftigkeit zu nehmen.", Der Tagesspiegel, Werner van Bebber, 30.04.2014
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 20.5 cm
Breite: 13.5 cm
ISBN-13
978-3-86493-023-2 (9783864930232)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Anja Reich wurde in Ostberlin geboren. Sie arbeitete als Redakteurin für Die Welt und die Berliner Zeitung. 1999 ging sie gemeinsam mit ihrem Mann, Alexander Osang, und ihren Kindern für sieben Jahre nach New York, wo sie heute wieder lebt. 2012 wurde sie mit dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet.