Der Schweinebraten war perfekt. Die Kruste warf Blasen, ein Zeichen dafür, dass nun der ideale Zeitpunkt war, die Hitze abzuschalten und die Tür des Backrohrs einen Spalt offenzulassen. Zuvor hatte er den Saft, der beim Braten entstanden war, in einen Topf umgefüllt, um ihm den letzten Schliff zu geben. Auf kleiner Flamme ließ er ihn etwas einreduzieren und gab eine Kleinigkeit seiner »Geheimzutat« bei. In einem Mixbecher hatte Matthias eine weichgekochte Kartoffel mit etwas Saft und zwei der mitgebratenen Knoblauchzehen püriert. Diese dicke Flüssigkeit gab er nun - unter mehrmaligem Abschmecken - tröpfchenweise zum Bratensaft. Gut, dass Frau Mildner nicht anwesend war, sie hätte ihm derartige »uninnviertlerische« Experimente schlichtweg verboten. Matthias fand jedoch, dass der klassische Bratensaft durch diesen Kniff eine Spur sämiger und im Geschmack runder wurde.