Reinhausen, Anno 941
Pavia, Ivrea, Winter Anno 937
Pavia, Ivrea, Februar Anno 940
Kloster Wendhusen, Sommer, Anno 941
Wendhusen, Winter 942
In den Hügeln vor Bergamo, Sommer 945
Wendhusen, Sommer 945
In den Wäldern des Harzes, Sommer 945
Pavia, Herbst Anno 945
Worms, Herbst 945
Worms, Adventszeit Anno 945
Worms, Neujahr Anno 946
Magdeburg, Januar Anno 946
Pavia, Frühsommer Anno 947
In den Hügeln vor Pavia, Frühling 947
Magdeburg, Sommer Anno 948
Magdeburg, November Anno 948
Venedig, August Anno 949
Konstantinopel, Herbst Anno 949
Konstantinopel, März Anno 950
Pavia, November Anno 950
Pavia, Januar Anno 951
In den Dolomiten, April Anno 951
Gardasee, Sommer Anno 951
Magdeburg, Sommer Anno 951
Gandersheim, Sommer Anno 952
Stift Gandersheim, Juni Anno 953
Stift Gandersheim im Juli, Anno 953
Stift Gandershseim, Februar Anno 949
Stift Gandersheim, Frühling Anno 954
Auf dem Weg nach Gandersheim, Frühjahr Anno 954
Stift Gandersheim, Frühjahr 954
Sommer 954, auf dem Weg nach Regensburg
Stift Gandersheim, Herbst Anno 954
Lechfeld, 10. August Anno 955
Stift Gandersheim, Spätsommer Anno 955
Auf dem Weg nach Gandersheim, Herbst Anno 955
Stift Gandersheim, Winter Anno 955
»Was hast du erwartet?« Die Königin riss ihre Augen weit auf, was ihr etwas Eulenhaftes gab. »Du bist weg von deinem Mann? Du hast deinen Vater beschämt? Du wirst sehen müssen, wo du bleibst! Du hast es so gewollt!«
Mit den letzten Worten riss sie an der Nonnenkluft und schob Hrotsvits Brüste unter dem Stoff hin und her.
»Du wirst dich herzeigen müssen, mein Vögelchen!«
Dann kniff sie ihr in die Wangen, so dass Hrotsvit aufschrie.
»Da! Siehst du!« Sie klatschte in die Hände wie ein freudiges Kind. »Mit roten Wangen und geweiteten Augen und ein bisschen Furcht im Blick! DAS wollen die Männer sehen!«
Sie rüttelte Hrotsvit an den Schultern, als wollte sie sie aufwecken.
»Sie wollen dich retten und verschlingen! Beides zugleich - und du musst ihnen gerade genug geben, dass du noch überlebst und sie hungrig genug bleiben! Dann wirst du herrschen, mein Vögelchen! Dann werden sie sich vor dir im Staub suhlen!«
Sie war wieder aufgesprungen und ging rastlos umher auf ihrem Lager, die Brustwarzen steif hervorgereckt, den Finger erhoben. Die schwelende Wange verzerrte ihr Gesicht, der Mundwinkel war verschoben und auch der untere Lidrand war schaurig nach unten gezogen.
»Es ist ein Spiel, Hrotsvit. Um ihre Gier und deinen Tod. Und du musst deine Züge klug wählen! Du darfst keine Fehler machen! KEINE! Hörst du mich!« Sie schrie plötzlich mit lauter Stimme und Spucke flog aus ihrem Mund.
»Sonst bist du tot! Noch bevor der Teufel dich holen kommt!«
Sie packte Hrotsvits Gesicht und quetschte ihre Wangen, bis sich die Lippen öffneten.
»Du kannst ihnen vieles schenken. Vor allem die Lippen sind gut. Ja, sie lieben Münder, kleine erschrockene Mädchenmünder, Münder, die sich wehren und ergeben!«
Hrotsvit spürte, wie Edgithas Zeigefinger zwischen ihre Lippen glitt und in ihrem Mund umherfuhr. Sie musste ihren ganzen Willen aufbringen, um nicht zuzubeißen. Die Anstrengung ließ sie zittern.
»Sehr gut, Vögelchen!«, flüsterte die Königin ihr ins Ohr. »Du fängst an zu begreifen!«
Sie schaute Hrotsvit in die Augen. Wieder roch diese den süß-fauligen Geruch aus dem Mund der Königin. »Gib ihnen! Nur DAS!«
Ein Schmerz schoss ihr durch den Körper, so fest packte Edgitha ihr zwischen die Schenkel. Hrotsvit jammerte auf, aber die Königin hielt ihre Scham wie in einer Zwinge.
»DAS behältst du für dich. Hörst du?«