Der Vergleich wird oft als zentrales Mittel zur schnellen und kostengünstigen Beilegung von Rechtsstreitigkeiten angesehen und daher insbesondere auch vom Gesetzgeber gefördert. In jüngerer Zeit prägten Massenschadensfälle die rechtspolitische Diskussion in Deutschland. Der Gesetzgeber reagierte mit Einführung der Musterfeststellungsklage und der EU-Verbandsklage. Es steht zu erwarten, dass es auch in Deutschland in Zukunft vermehrt zu Kollektivvergleichen kommen wird - eine Praxis, die in den USA bereits seit Langem gängig ist. Die Arbeit unternimmt es, rechtsvergleichend zu den USA und den Niederlanden die Gefahren von Vergleichen in Massenverfahren und mögliche Lösungswege aufzuzeigen. Missbrauchsgefahren resultieren nach der Principal-Agent-Theorie insbesondere aus Interessengegensätzen zwischen den Geschädigten und deren Repräsentanten wie einem Verbraucherverband oder einer weitgehend autonom agierenden Anwaltschaft.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2021
LMU München
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 231 mm
Breite: 156 mm
Dicke: 20 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-18790-4 (9783428187904)
Schweitzer Klassifikation
David Quack studied law at the Ludwig Maximilian University in Munich. After a semester abroad at the Universidade Nova de Lisboa in 2015, he passed his First State Law Examination in July 2018. He then wrote his dissertation under the supervision of Professor Dr. Wolfgang Hau, Professorship for Civil Law and German, International and Comparative Civil Procedure Law, at Ludwig Maximilian University in Munich. David Quack was awarded his doctorate in August 2022. In May 2023, he successfully passed the Second State Law Examination and has been working as a lawyer in Munich since October 2023.
§ 1 Einführung
§ 2 Nachteile von Vergleichen im Individualprozess
Beeinträchtigung öffentlicher Interessen durch Vergleiche - Beeinträchtigung subjektiver Interessen - Vergleichszwänge - Vergleichsdruck durch die Beteiligten
§ 3 Grundlagen der Kollektivverfahrensarten und deren Beteiligte
USA - Niederlande - EU-Verbandsklage - Deutschland
§ 4 Prinzipal-Agenten-Probleme in Kollektivverfahren
Einführung in die Prinzipal-Agenten-Theorie - Informationsasymmetrien bei Vergleichen in Kollektivverfahren - Interessengegensätze basierend auf der Vergütung - Gefahren durch fehlende Unabhängigkeit der Repräsentanten von Dritten
§ 5 Bekämpfung von Prinzipal-Agenten-Problemen
Aktives Vergleichsmanagement durch das Gericht - Angemessenheitsprüfung durch das Gericht - Möglichkeiten der Nichtteilnahme am Vergleich
§ 6 Zusammfassende Betrachtung der Prinzipal-Agenten-Konflikte
USA - Niederlande - EU-Verbandsklage - Deutschland
§ 7 Schlussfolgerungen und Ausblick
Optimale Repräsentationsstruktur zur Vermeidung von Interessenskonflikten bei Vergleichen - Urteile als vorzugswürdige Beendigung von Kollektivverfahren
Literatur- und Stichwortverzeichnis