In dieser abenteuerlichen Geschichte - die in der alten Arktis angesiedelt ist - stolpert ein Inuit-Jäger namens Kannujag unabsichtlich in ein feindliches Dorf und gerät dabei in große Gefahr. Bei den Bewohnern handelt es sich um Tuniit, ein Volk der Vorfahren, das für seine Stärke, aber auch seine Scheu bekannt ist. Nur selten haben Fremde sie überhaupt zu Gesicht bekommen. Diese Ruhe wird gestört, als mörderische, blasshäutige und bärtige Fremde in riesigen Booten in der Form von riesigen Prachttauchern an der Küste auftauchen. Ohne es zu wollen, wird Kannujag Zeuge eines Kampfes zwischen den Tuniit und einer Gruppe Wikinger. Während die Dorfbewohner sich für die Verteidigung ihres Dorfes rüsten, entdeckt der Junge, dass diese Wikinger nicht nur Krieg und Mord im Sinn haben .
"Skrälinge" zeigt, was passiert, wenn zwei Kulturen aufeinanderprallen - und dies in der menschenfeindlichen Arktis, in der alle Parteien ums Überleben kämpfen. Ein Junge aus einer Gruppe von Robben- und Walrossjägern trifft auf ein Volk, das Rentiere jagt und wiederum von brutalen Wikingern angegriffen wird. Pfeil und Bogen trifft zum ersten Mal auf Stahl und Eisen! Ein Roman über das Erwachsenwerden und wie ein Junge sich in dieser feindlichen Umgebung bewähren muss - erzählt mit dem traditionellen Wissen und der ganz besonderen Magie der Inuit.
Rezensionen / Stimmen
Rezension im "Für Vielfalt - Zeitschrift für Menschen- und Minderheitenrechte 4/2020
Das Autorenpaar selbst zählt zu den Indigenen der Arktis. Beide sind stark verbunden mit den Traditionen ihrer Ahnen, was sich in ihrem neuen Roman "Skrälinge" deutlich widerspiegelt. Hauptfigur ist Kannujaq, ein Jäger. Er stößt aus Versehen auf das feindliche Dorf der Tuniit, das sich eine Schlacht mit fremdartigen Männern liefert: den Wikingern. Um diese zu vertreiben, entschließt sich Kanujaq, den vermeintlichen Feinden zu helfen. Im Laufe des Abenteuers wird immer deutlicher, dass der Unterschied zwischen seinem Volk und den Tuniit gar nicht allzu groß ist. Strukturell ist der spannende Roman wie ein Jugendbuch aufgebaut. Befremdlich war zu Beginn, dass die Autor*innen die Lesenden zwischendurch mit Kommentaren direkt ansprechen - jür eine jüngere Leserschaft aber eine hilfreiche Ergänzung. Auch die Illustrationen sind gut gewählt und verstärken die Atmosphäre des Buches. Beim Lesen wird deutlich, wie sehr die Autor*innen in der Kultur der indigenen Völker der Arktis verwurzelt sind und wie breit ihr historisches Wissen ist. Die Szenarien werden lebendig und authentisch erzählt. (jh)
Auflage
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Für Kinder
Für Grundschule und weiterführende Schule
All Age, die sich für historische Geschichten, die in der Arktis handeln, interessieren
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 21.5 cm
Breite: 14 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-941485-74-7 (9783941485747)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Rachel Qitsualik-Tinsley stammt von den Inuit ab und wurde in den 1950er Jahren in die traditionelle Kultur der Iglu und der Hundeschlitten hineingeboren. Später wurde sie Übersetzerin, Autorin und Aktivistin. Sie ist Spezialistin für Weltreligionen und gilt als Autorität auf dem Gebiet der Sprache und Mythologie der Inuit sowie ihrer Religion vor der Besiedlung der Arktis und Grönlands. Sie hat hunderte von Artikeln, etliche Nacherzählungen alter Mythen sowie viele eigene erzählerische Werke veröffentlicht. Derzeit konzentriert sie sich auf die Frage, wie Literatur für die Diskussion der einzigartigen mystischen und philosophischen Konzepte der Inuit, die aus einer alten Kosmologie noch vor dem Kontakt der Inuit mit der Außenwelt stammen, nutzbar gemacht werden kann. Sie möchte ihren Lesern das komplexe Denken zeigen, das sich hinter der Inuit-Kosmologie verbirgt. Rachel schreibt für ganz verschiedene Altersstufen und ihr Werk hat auch schon an Universitäten als Unterrichtsmaterial gedient. 2012 erhielt sie für ihre schriftlichen Beiträge zur kanadischen Kultur den Queen Elizabeth II Diamond Jubilee Award.
Sean Qitsualik-Tinsley ist gemischter Herkunft und stammt aus einer multikulturellen, naturverbundenen Tradition. In Toronto lernte er das Handwerk des Schriftstellers. Er ist Experte für Weltreligionen, vergleichende Esoterik und Mythologie und hat sich auf die Kosmologie der Inuit vor deren Einwanderung nach Nordkanada, Grönland und in die Arktis spezialisiert. 2005 erhielt er für die Kurzgeschichte "Green Angel" (2005) einen internationalen Preis. Seitdem arbeitet er daran, die einzigartige Bilderwelt der Inuit vor der Besiedlung des Nordens darzustellen. Dabei kombiniert er fiktive erzählerische Elemente mit dem Weltbild des alten Denkens der frühen Inuit. Ihn faszinieren die Tiefenstruktur und die "magischen Geschichten", die aus mythischen Gleichnissen entstehen. Seine fiktive und Sachliteratur, die zum Teil als Unterrichtsmaterial an Universitäten dient, richtet sich an sämtliche Altersstufen. Sean ist mit Rachel Qitsualik-Tinsley verheiratet.
Übersetzung
Angaben zur Person: Michael Schiffmann, geboren 1957, Dozent für Linguistik, Kulturwissenschaft und Business Englisch, Aktivist, Übersetzer, Herausgeber und Autor. Verfasser des Buchs Wettlauf gegen den Tod. Mumia Abu-Jamal: ein schwarzer Revolutionär im weißen Amerika. Autor zahlreicher Artikel zur Todesstrafe und zu politischen Gefangenen in den USA sowie zu zahlreichen sonstigen politischen, kulturellen und sprachwissenschaftlichen Themen. Herausgeber etlicher Bücher (demnächst des Interviewbandes "Auf der Suche nach dem Wesen der Sprache"). Übersetzer von 25 Büchern von Autoren wie Noam Chomsky, Mahmoud Darwish, Angela Davis und Edward Said, darunter demnächst Diana Johnstones "Die Chaos-Königin", "Hillary Clinton und die Außenpolitik der einzigen Supermacht" und Noam Chomskys "Was für Wesen sind wir?"). Michael Schiffmann ist seit seiner Jugend in allen möglichen politischen und sozialen Bewegungen aktiv; seit 1999 liegt sein Schwerpunkt auf der Bewegung für die Freiheit Mumia Abu-Jamals und aller politischer Gefangener in den USA. Er lebt in Heidelberg. Seine Website ist https://uni-mannheim.academia.edu/MichaelSchiffmann.