Das Phänomen der unternehmensinternen Ermittlungen zur Aufklärung von Wirtschaftsstraftaten ist spätestens seit der »Siemens-Affäre« in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Da elektronische Medien in hohem Maße Einzug in den Geschäftsverkehr der Unternehmen gehalten haben, haben die Sichtung, Auswertung und Weitergabe von E-Mails und sonstigen elektronischen Dokumenten hierbei einen herausragenden Stellenwert. Damit die positiven Effekte unternehmensinterner Ermittlungen - wie etwa die Vermeidung und Milderung unternehmensbezogener Sanktionen und die Aufrechterhaltung der Unternehmensreputation - erreicht werden, müssen diese sich innerhalb der Grenzen des materiellen Rechts bewegen. Neben den aus dem Kernstrafrecht zu beachtenden Straftatbeständen - insbesondere der Verletzung des Fernmeldegeheimnisses (§ 206 StGB) und des Ausspähens von Daten (§ 202a StGB) - sind auch die einschlägigen Vorschriften des Nebenstraf- und Ordnungswidrigkeitenrechts in die Überlegung miteinzubeziehen. Die Autorin hat es sich zur Aufgabe gemacht, praktisch handhabbare Lösungsansätze für eine gesetzeskonforme Kontrolle zu finden.
Rezensionen / Stimmen
»Die Rezensenten vertreten zwar gegenüber der vorliegenden Arbeit abweichende Auffassung zur Einordnung des Arbeitgebers als möglichen TK-Dienstanbieter. Dennoch - oder vielleicht sogar gerade deshalb - kann die vorliegende Dissertation uneingeschränkt und guten Gewissensn als wirklich gelungene Darstellung des Streitstands empfohlen werden. « Carola van Wesel und Tim Wybitul, in: MultiMedia und Recht, 4/2017»Es wird jedem mit der Problematik Befassten eine wertvolle Arbeitshilfe sein.« Die Redaktion, in: Recht der Datenverarbeitung, Heft 2/2017
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2015
Universität Würzburg
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-14762-5 (9783428147625)
Schweitzer Klassifikation
Tamina Preuß studierte von 2006 bis 2011 Rechtwissenschaft mit Schwerpunkt »Strafrecht und Kriminalpolitik in Europa« an der Universität Bremen. Während ihrer Promotionszeit von August 2011 bis Januar 2014 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Internationales Strafrecht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg bei Prof. Dr. Frank Peter Schuster, Mag. iur., tätig. Im Anschluss absolvierte sie von 2014 bis 2016 ihr Rechtsreferendariat im OLG-Bezirk Frankfurt a.M. (Landgericht Fulda). Seit Januar 2016 ist Tamina Preuß wiederum am Lehrstuhl für Internationales Strafrecht und bei der Koordinationsstelle der Examensvorbereitung an der Universität Würzburg beschäftigt.
Einführung1. Teil: GrundlagenUnternehmensinterne Ermittlungen - Grundsätzliche Zulässigkeit privater Sachverhaltsaufklärungen - Bedeutung der Kontrolle von E-Mails und sonstigen elektronischen Dokumenten2. Teil: Verstöße gegen Strafnormen des StGBVerletzung des Post- oder Fernmeldegeheimnisses, § 206 StGB - Verstoß gegen Strafnormen zum Schutz des Geheimhaltungsinteresses - Weitere Strafbarkeiten nach dem StGB3. Teil: Verstöße gegen Gesetze aus dem Nebenstrafrecht und OrdnungswidrigkeitenrechtVerstoß gegen Straf- und Bußgeldnormen des TKG - Verstoß gegen Bußgeldnormen des TMG - Verstoß gegen Straf- und Bußgeldnormen des BDSG - Verstoß gegen Straf- und Bußgeldnormen der Landesdatenschutzgesetze - Verstoß gegen Straf- und Bußgeldnormen des BetrVG4. Teil: Besonderheiten bei Sachverhalten mit AuslandsbezugSachverhalte mit Auslandsbezug - Anwendbarkeit des deutschen Strafrechts - Anforderungen an die Übermittlung personenbezogener Daten ins Ausland nach dem BDSG5. Teil: ReformbemühungenGesetzliche Regelungsvorschläge für unternehmensinterne Ermittlungen - Entwurf eines Gesetzes zur Regelung des Beschäftigtendatenschutzes - Entwurf einer EU-Datenschutz-GrundverordnungSchlussbeurteilung und AusblickLiteratur- und Stichwortverzeichnis