"Ich will gar nicht abstreiten, dass meine Liebesaffären auch etwas Schäbiges an sich haben. Das haben sie. Haben es immer gehabt. Ich mag schäbige Affären. Was mich stört, ist die Annahme, dass, nur weil jemandes Liebesaffären schäbig sind, es überhaupt nichts ausmacht, ob sie schiefgehen oder nicht."
Maltravers sagte: "Natürlich, natürlich. Es ist noch weit schlimmer. Leute mit nicht-schäbigen Liebesaffären können auf Dinge zurückgreifen, die außerhalb dieser Beziehungen liegen. Schäbige Liebesaffären müssen ihre Genugtuung in sich selbst finden."
Nach diesen Worten beugte sich Maltravers steif nach vorn, auf seine Kaffeetasse - zu steif, denn seine Bewegungen waren durch den schweren Mantel eingeschränkt, den er trotz der relativen Hitze im Zimmer nicht abgelegt hatte. Er sagte:
"Die Handicaps, gegen die ich im Leben habe ankämpfen müssen, sind enorm gewesen. Einfach enorm. Aber ich habe sie überwunden. Ich bin im Einklang mit mir. Ich strebe nicht mehr nach Geld, zum Beispiel."
Sie saßen in einem hohen, schmalen Zimmer voller Stühle und kleiner Tische, das von Männern und einigen wenigen Frauen frequentiert wurde, die in einer nüchternen Umgebung Kaffee zu trinken wünschten. Ein plissierter roter Vorhang, etwa fünfzig Zentimeter vor der großen Glasscheibe angebracht und bis zur Hälfte des Fensters hochreichend, gab dem Äußeren dieses Cafés das Aussehen eines Schneidergeschäfts. Das vorhanglose Fenster an der hinteren Seite des Zimmers ging auf eine weißgekalkte Wand hinaus, die so nahe stand, dass selbst an hellen Tagen Dämmerlicht im Raum herrschte. Wenn es draußen neblig war, fühlte man sich im Inneren, das dann nur von den Reflexionen des Gasfeuers auf dem Metall der massigen Graburnen erleuchtet wurde, in denen der Chicorée still vor sich hin brodelte, wie in einer Höhle, in der der als grau-roter Stein gemaserte Linoleum-Fußboden eine Art vulkanischen Untergrund bildete. Es war fast halb vier nachmittags, und Maltravers und Chipchase hatten das Zimmer für sich allein.