Autor*in
Schriftsteller, Verleger, Übersetzer und Journalist.
Traian Pop Traian, *1952 in Bra?ov/Kronstadt, Rumänien. Schriftsteller, Verleger, Übersetzer und Journalist. Freiberufliche Mitarbeit während des Studiums und danach Toningenieur, Texter, Bühnenarbeiter bei Rock- und Jazz-Musikgruppen sowie beim Deutschen Staatstheater Temeswar. Parallel dazu Veröffentlichungen aufmüpfiger Texte in studentischen und anderen Zeitschriften. Viele Buchpublikationen. Einige Theaterstücke, u. a. Die Stadt der Lügenzwerge [die Inszenierung am Puppentheater Temeswar 1989 wurde nach kaum zehn Vorstellungen verboten] und Schöne Aussichten [die Inszenierung wurde kurz vor der Uraufführung abgesetzt]. Dezember 1989 bis Januar 1990 Mitglied des ersten Redaktionsteams der Tageszeitung "Temesvar" nach dem Sturz des Diktators Nicolae Ceausescu.
Lebt seit 1990 in Ludwigsburg. Literaturpreise, u. a. 2002 Preis des Rumänischen Schriftstellerverbandes und 2020 Andreas-Gryphius-Preis. 2021 wurde er mit dem Dorfschreiberpreis Katzendorf ausgezeichnet. Zuletzt auf Deutsch erschienen: Schöne Aussichten [2005], Die 53. Woche [2013], Bleierne Flügel [2017], Absolute Macht [2018]. Kurzfilm Traumdiktat nach dem Gedicht Wer keinen blassen Schimmer hat, Poscimur Produktion [2004].
Traian Pop Traian, *1952 w Bra?ovje, nemsce Kronstadt, Rumunska. Spisowacel, nakladnik, prelozowar a zurnalist. Swobnopowolanske sobudzelo w studiju a po tym zwukowy inzenjer, tekstowar, jewiscowy dzelacer pola rockowych a jazzowych skupinow kaz tez pri Nemskim statnym dziwadle w Temeswarje. Paralelnje k tomu wozwjenja spjeciwych tesktow w studentskich a dalsich casopisach. Tójsto kniznych publikacijow. Nekotre dziwadlowe kruchi, mj. dr. Mesto zelharnych palcikow [inscenacija pri klankodziwadle w Temeswarje 1989, bu po ledy dzesac predstajenjach zakazana] a Rjane wuhlady [inscenacija bu krótko do prapremjery zacisnjena]. Wot decembra do januara 1990 clon prenjeje redakcije dzenika "Temesvar", po tym zo bu diktator Nicolae Ceausescu z tróna storceny.
Bydli a skutkuje wot leta 1990 w Ludwigsburgu. Literarne myta, mj. dr. 2002 Myto Rumunskeho spisowacelskeho zwjazka a 2020 Myto Andreasa Gryphiusa. 2021 z Mytom wjesneho spisowacela w rumunskim Cata, nemsce Katzendorf, wuznamjenjeny. W nemskej reci wundzechu: Schöne Aussichten [2005], Die 53. Woche [2013], Bleierne Flügel [2017], Absolute Macht [2018]. Krótkofilm Traumdiktat po basni Wer keinen blassen Schimmer hat, produkcija Poscimur [2004].
Herausgeber*in
Benedikt Dyrlich, * 1950 in Worklecy/Räckelwitz [Sachsen], lebt in Dresden. Studium der Theologie in Erfurt und der Theaterwissenschaft in Leipzig, Dramaturg, Abgeordneter im Sächsischen Landtag, Chefredakteur der Serbske Nowiny. Schreibt Lyrik, Prosa und Kritiken sorbisch und deutsch. Autor bzw. Mitautor und Herausgeber zahlreicher Sammlungen und Anthologien im In- und Ausland. Zuletzt erschienen: Grüne Hasen dampfen ab, Pop Verlag, Ludwigsburg 2018, Leben im Zwiespalt - Erinnerungen, Bd. 1 und 2 [2018/2019] sowie Na motawych mjezach -
Geschichten [2022], alle drei Domowina-Verlag Bautzen. 2010 Sächsische Verfassungsmedaille, 2011 Cisinski-Preis, 2019 Andreas-Gryphius-Preis.
Künstler*in
Bozena Nawka-Kunysz
Nawka-Kunysz gehört mit ihrem Schaffen als Malerin, Illustratorin und Grafikerin zu den bedeutenden sorbischen Künstlern der Nachkriegsgeneration.
In eine musische Familie geboren, wuchs Nawka-Kunysz mehrsprachig - die Mutter war Polin, der Vater Sorbe - in Radibor, Poznan und Bautzen auf, was ihre künstlerische Ausdruckskraft stark prägte. Das Abitur legte sie 1965 an der Sorbischen Erweiterten Oberschule in Kleinwelka (sorb. Maly Wjelkow) bei Bautzen ab. Sie studierte an der Krakauer Akademie der bildenden Künste (poln. Akademia Sztuk Pieknych im. Jana Matejki w Krakowie) in der Außenstelle in Katowice, Abteilung Malerei/Grafik, bei den Professoren Andrzej Pietsch (Grafik/Lithografie) und Gerard Labus (Gebrauchsgrafik). 1972 beendete sie das Studium mit dem Diplom. Danach arbeitete Nawka-Kunysz freischaffend sowohl in Polen als auch in Deutschland. Sie illustrierte sorbische Printmedien, u.?a. die Kinderzeitschrift "Plomjo" (Flamme), die Tageszeitung "Serbske Nowiny" (Sorbische Zeitung), den Jahresalmanach "Protyka" (Kalender) sowie die kulturpolitische Monatsschrift "Rozhlad" (Umschau). Zudem arbeitete sie als Grafikerin für die renommierte polnische kulturpolitische Wochenzeitschrift "Poglady" (Ansichten).
Mit der Familiengründung verlegte Nawka-Kunysz ihren Wohnsitz endgültig nach Katowice. Seit 1972 war sie Mitglied des Kreises sorbischer bildender Künstler und gleichzeitig außerordentliches, ab 1978 ordentliches Mitglied des Verbands der Bildenden Künste Polens. Nawka-Kunysz unternahm Studienreisen u.?a. in die Schweiz, nach Russland, Jugoslawien, Österreich, Italien und Frankreich.
Nawka-Kunyszs Ausdrucksmittel verweisen nicht auf die Differenzierung verschiedener kultureller Phänomene zwischen Eigenem und Fremden, sondern auf die Präsenz des einen im anderen. Einen breiten Raum in ihrem Schaffen nehmen Fokussierungen auf Beziehungen zwischen Mann und Frau sowie die Frage nach der Verteilung und der Asymmetrie von Macht ein. Sie betrachtet Kultur nicht als eine feste Substanz, sondern eher als vielfältige, mobile Beziehungen. Nawka-Kunyszs Werke vermitteln Botschaften über ihre ganz persönlichen Ansichten, Kompetenzen und Sensibilitäten der menschlichen Beziehungen und Gefühle, die sie nicht verschweigt oder überspielt, sondern für ihre Rezipienten sichtbar macht.
Die Bilder von Nawka-Kunysz rufen unterschiedlichste Assoziationen hervor: farbige Schreie, Versteckspiel hinter Masken, das Suchen zwischen Hoffnung und Tod nach dem anderen Teil von sich, bunte Einzelteile einer zertrümmerten Welt, ewiger Wunsch nach dem Davonfliegen.
Nawka-Kunysz erweiterte mit ihren aus der polnischen Grafik der Krakauer Schule erworbenen Fähigkeiten das Stilrepertoire der sorbischen Kunst um surrealistische Züge. Sie mied durch freie Handhabung ihrer künstlerischen Ausdrucksmittel den übersteigerten Traditionalismus von sorbischen Folkloremotiven, die sie aber trotzdem in ihren Bildern als Traumwelten erscheinen lässt, die Diesseitiges und Jenseitiges gleichnishaft verknüpfen. Mit dem ihr eigenen Stil als Buchillustratorin hinterließ Nawka-Kunysz besonders im Bereich der sorbischsprachigen Lyrik von Kito Lorenc, Beno Budar, Benedikt Dyrlich und Tomasz Nawka ein unverwechselbares grafisches Gesicht und bereicherte die sorbische Buchgestaltung nachdrücklich.
Werke von Nawka-Kunysz befinden sich im Sorbischen Museum in Bautzen, in Privatsammlungen in verschiedenen europäischen Ländern und in den USA.
Ludmila Budarjowa
Bozena Nawka-Kunysz
Nawka-Kunysz slusa ze swojim tworjenjom jako molerka, ilustratorka a grafikarka k wuznamnym serbskim wumelcam powójnskeje generacije.
Do muziskeje swójby narodzena, wotrosce Nawka-Kunysz w Radworju, Póznanju a w Budysinje z wjacorymi recami - mac be Pólka, nan Serb -, stoz jeje wumelsku zwurazliwosc sylnje wobwliwowase. Abituru zlozi 1965 na Serbskej rozserjenej wysej suli w Malym Wjelkowje pola Budysina. Wona studowase na Krakowskej Akademiji tworjacych wumelstwow (pólsce Akademia Sztuk Pieknych im. Jana Matejki) we wotnozce w Katowicach, wotrjad molerstwo/grafika, pola
Nachwort von
Benedikt Dyrlich, * 1950 in Worklecy/Räckelwitz [Sachsen], lebt in Dresden. Studium der Theologie in Erfurt und der Theaterwissenschaft in Leipzig, Dramaturg, Abgeordneter im Sächsischen Landtag, Chefredakteur der Serbske Nowiny. Schreibt Lyrik, Prosa und Kritiken sorbisch und deutsch. Autor bzw. Mitautor und Herausgeber zahlreicher Sammlungen und Anthologien im In- und Ausland. Zuletzt erschienen: Grüne Hasen dampfen ab, Pop Verlag, Ludwigsburg 2018, Leben im Zwiespalt - Erinnerungen, Bd. 1 und 2 [2018/2019] sowie Na motawych mjezach -
Geschichten [2022], alle drei Domowina-Verlag Bautzen. 2010 Sächsische Verfassungsmedaille, 2011 Cisinski-Preis, 2019 Andreas-Gryphius-Preis.
Übersetzung
Benedikt Dyrlich, * 1950 in Worklecy/Räckelwitz [Sachsen], lebt in Dresden. Studium der Theologie in Erfurt und der Theaterwissenschaft in Leipzig, Dramaturg, Abgeordneter im Sächsischen Landtag, Chefredakteur der Serbske Nowiny. Schreibt Lyrik, Prosa und Kritiken sorbisch und deutsch. Autor bzw. Mitautor und Herausgeber zahlreicher Sammlungen und Anthologien im In- und Ausland. Zuletzt erschienen: Grüne Hasen dampfen ab, Pop Verlag, Ludwigsburg 2018, Leben im Zwiespalt - Erinnerungen, Bd. 1 und 2 [2018/2019] sowie Na motawych mjezach -
Geschichten [2022], alle drei Domowina-Verlag Bautzen. 2010 Sächsische Verfassungsmedaille, 2011 Cisinski-Preis, 2019 Andreas-Gryphius-Preis.
Dorothea Solcina (Scholze), *1953 in Kanecy/Cannewitz bei Kamenz [Sachsen]. 1972-1976 Studium der Slawistik und Sorabistik in Leipzig. Redakteurin und Verlagslektorin in Bautzen. Seit 1989 freiberufliche Autorin, Übersetzerin, Lektorin und Herausgeberin; lebt in Bautzen. Schreibt Prosa und Lyrik für Kinder und Erwachsene. Zuletzt erschienen die Kinderbücher Jank a Majka w njebjesach [2019] und Rybkow polne kupadlo [2020] im Domowina-Verlag Bautzen sowie die obersorbischen Nachdichtungen des Gedichtbands Donjebjesspece/Himmelfahrt [2019] von Mico Cvijetic im Pop Verlag Ludwigsburg.
Horst Fassel, *15. August 1942 in Temeswar/Temeswar, Rumänien, ┼3. Dezember 2017 in Wuppertal. Literaturhistoriker, Literaturkritiker und Übersetzer. Übertrug u. a. aus dem Rumänischen ins Deutsche Texte von Ioan Flora [Die Donau - leicht ansteigend. Gedichte, Pop Verlag, Ludwigsburg 2004] und Grigore Kugler [Apunake. Eine andere Welt, Pop Verlag, Ludwigsburg 2004].
Edith Konradt, *1955 Schäßburg/Sighisoara, Rumänien. Studierte Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Klausenburg, Würzburg und München und hat seit 1974 zahlreiche journalistische, literarhistorische und literaturkritische Beiträge in Fachzeitschriften und Sammelbänden veröffentlicht. 1991 bis 1995 Herausgeberin und Redakteurin der Zeitschrift für deutsche Literatur und Kultur Südosteuropas, Halbasien. Übersetzungen aus dem Englischen [Tricia Guild] sowie von Lyrik und Prosa aus dem Rumänischen [Rodica Draghincescu, PAPI, Ioan Flora, Aura Christi, Traian Pop Traian, Lucian Dan Teodorovici, Dinu Flamând, Radu Gavan u. a.].
ISNI: 0000 0000 8408 0626
Edith Konradt, *1955 Schäßburg/Sighisoara, Rumänien. Studierte Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Klausenburg, Würzburg und München und hat seit 1974 zahlreiche journalistische, literarhistorische und literaturkritische Beiträge in Fachzeitschriften und Sammelbänden veröffentlicht. 1991 bis 1995 Herausgeberin und Redakteurin der Zeitschrift für deutsche Literatur und Kultur Südosteuropas, Halbasien. Übersetzungen aus dem Englischen [Tricia Guild] sowie von Lyrik und Prosa aus dem Rumänischen [Rodica Draghincescu, PAPI, Ioan Flora, Aura Christi, Traian Pop Traian, Lucian Dan Teodorovici, Dinu Flamând, Radu Gavan u. a.].
Dieter Schlesak, *1934 in Schäßburg/Sighisoara, Rumänien, ┼?2019 in Camaiore, Italien. Studium der Germanistik, 1969 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland, lebte seit 1973 in Stuttgart und in Camaiore. Autor zahlreicher Gedichtbände, Romane, Essays, die in Rumänien, Italien und Deutschland veröffentlicht worden sind, und Übersetzer. Viele Preise/Stipendien, zuletzt für das Gesamtwerk die Ehrengabe der Schillerstiftung, Weimar 2001; Dr. h.c. der Universität Bukarest, 2005; Premio Letterario Internazionale Trieste Scritture di Frontiera, 2006; Maria-Ensle-Preis der Kunststiftung Baden-Württemberg, 2007.