Aus der Perspektive des ordonomischen Forschungsprogramms wird im Anschluss an Immanuel Kant, John Stuart Mill und Hermann Hesse eine Ethik für Intellektuelle entwickelt, die um den Begriff der "Diskursverantwortung" zentriert ist. Der Kerngedanke: Insbesondere Wissenschaftler, die in gesellschaftlichen Diskursen als Experten auftreten, dürfen bei ihrem öffentlichen Vernunftgebrauch (in der Politik) nicht ausgerechnet jene Regeln verletzen, die sie bei ihrem privaten Vernunftgebrauch (in Forschung und Lehre) einzuhalten gelernt haben (sollten).
Demokratie ist auf die Orientierungsleistungen funktionaler Diskurse angewiesen. Deshalb sollten Intellektuelle daran arbeiten, etwaige Diskursblockaden, die gerade in Zeiten des Krieges besonders stark ausgeprägt sein können, nicht weiter zu verstärken, sondern zu überwinden. Insbesondere gilt es, die Fallstricke eines rigiden, dichotom(an)ischen Freund-Feind-Denkens zu vermeiden sowie die epistemische Integrität - und damit auch die institutionalisierte Qualität - diskursiver Verständnis- und Verständigungsprozesse hochzuhalten.
Reihe
Studien zur Sozialstruktur und Semantik moderner Governance
28
Auflage
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Für Beruf und Forschung
Für höhere Schule und Studium
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 23 cm
Breite: 15.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-96138-362-7 (9783961383627)
Schweitzer Klassifikation