Ein freundlicher, dichter Meistertext
Vom 18. bis 20. Oktober 1974 lässt sich Perec zu unterschiedlichen Tageszeiten in Cafés und am Brunnen an der Place St. Sulpice nieder und notiert, was sich Touristen oder Reiseschriftsteller aufschreiben. Er schaut
dem chaotischen Durchgangsleben rund um die Kirche zu, er registriert auch, was geschieht, wenn eigentlich nichts passiert. Unermüdlich neugierig darauf, wie die Wahrnehmungsbilder sein Denken verändern. Perec lesend, schärfen wir unseren eigenen Blick.
Auflage
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Paris-Liebhaber, Georges-Perc-Fans
ISBN-13
978-3-905707-44-1 (9783905707441)
Schweitzer Klassifikation
Georges Perec(1936-1982), geboren in Paris, als Kriegswaise bei Verwandten aufgewachsen, lernte die Stadt und ihre quartiers auch durch seine ruhelosen Wohnungswechsel kennen. Die experimentelle Literaten- und Mathematikergruppe OuLiPo gewann in ihm eines ihrer innovativsten Mitglieder. Ab 1965 mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet, arbeitete Perec (schlecht bezahlt) fast 20 Jahre lang in der Dokumentation des Hôpital Saint-Antoine in Paris. Mit seinem Romanwerk 'Das Leben. Gebrauchsanweisung' bleibt er ein Großmeister der Literatur des 20. Jahrhunderts.
Perec konzipierte seine Werke in der Ära Pompidou, als bedeutende Reste des alten Paris demoliert wurden. Seit 1969 verfolgte er ein privates Projekt: die Stadt an 12 Orten zu unterschiedlichen Jahreszeiten möglichst erschöpfend zu erfassen. Sein Wunsch, die ver- gehenden Einzelheiten und das Verschwundene festzuhalten, traf sich mit seiner spielerischen und von Exaktheit besessenen Neugier: auf verborgene Ordnungen hinter der Furie des Verschwindens. Ein Literat, der seine Schreibtechniken experimentell weiterentwickelte, während er das leicht Übersehene festhielt.
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