Versteckte Rollen externer Unternehmensberater

Unternehmensberater zu kritisieren ist einfach und liegt im Trend! Berater ? so liest und h?rt man ? sind meist windige Schlitzohren und verkaufen Unternehmen Konzepte von zweifelhaftem Nutzen. Beraterschelte in Tagespresse und popul?ren Ver?ffentlichungen kommt beim Publikum gut an: Sie bedient g?ngige Klischees und tut der Seele der ?Beratungsopfer? wohl. Aber auch seri?se Wissenschaftler besch?ftigen sich ?u?erst kritisch mit der Branche, was ein Warnsignal sein und deren Vertreter nachdenklich stimmen sollte. Anzeichen f?r Selbstkritik sind jedoch bislang kaum zu erkennen. Ganz im Gegenteil: Die Zunft erfreut sich trotz aller Kritik profitablen Wachstums. Robert Paust begibt sich auf die Spuren dieser paradoxen Situation und setzt am ?Tatort Beratungsobjekt? an. Die Aufl?sung gelingt ihm unter R?ckgriff auf Goffmans Interaktionstheorie und durch die Formulierung des Konstrukts der versteckten Rollen von Unternehmensberatern. Die These: Im Gegenzug f?r langfristige Gesch?ftsbeziehungen stehen Berater dem Klientenunternehmen bekannterma?en nicht nur fast rund um die Uhr zur Verf?gung, sondern machen sich dar?ber hinaus in versteckten Rollen als S?ndenb?cke, Souffleure und Strohm?nner n?tzlich. So spielen sie zuweilen ihren Ansprechpartnern im Klientenunternehmen karrieref?rderliche Informationen zu und halten f?r sie den Kopf hin, wenn es eng wird. Gerade die ?S?ndenbockrolle? aber schadet dem Ruf der Berater und bef?rdert die Imagekrise. Doch was sagen Controller von Beratungsbudgets zu dieser Form der Klientenbetreuung? Und: Spielen Berater dieses Spiel bereitwillig mit oder wer profitiert von diesem ?Theater? eigentlich am meisten? Wie lange kann die Beratungsbranche die anhaltende Imagesch?digung noch ignorieren? Paust bietet einen Blick hinter die Kulissen. Auf dem Spiel stehen f?r den Autor nicht ?nur? einige fragw?rdig verwendete Beratungsbudgets, sondern der Ruf der gesamten Beratungsbranche.