Obwohl der europäische Integrationsprozess mittlerweile stark vorangeschritten ist, stehen die nationalen Steuerrechtsordnungen in der EU nach wie vor weitgehend unabgestimmt nebeneinander. In jüngster Zeit scheinen viele Mitgliedstaaten einer Koordinierung der Steuersysteme indes offener gegenüberzustehen. Dies dürfte in erster Linie darauf zurückzuführen sein, dass sich der Druck auf die Steuerbasen der einzelnen Mitgliedstaaten durch die zunehmende Globalisierung bzw. die gestiegene Mobilität der Unternehmen in extremem Maße erhöht hat, während die steuerpolitischen Handlungsspielräume der Mitgliedstaaten durch die EuGH-Rechtsprechung immer stärker eingeschränkt wurden.
Nach einer mehrjährigen Phase des Stillstandes steuerpolitischer Maßnahmen auf Gemeinschaftsebene wagt die Europäische Kommission daher einen neuen Versuch, die Steuerpluralität in der EU abzubauen. Ziel der Harmonisierungsbemühungen ist die Schaffung einer gemeinsamen, konsolidierten Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage für multinationale EU-Konzerne. Ihnen würde es damit ermöglicht, das gesamte Konzerneinkommen innerhalb des Binnenmarktes anhand eines einzigen Regelwerks auf konsolidierter Basis zu berechnen. Die Aufteilung des Konzerneinkommens auf die jeweiligen Mitgliedstaaten soll darüber hinaus nicht mehr durch Verrechnungspreise, sondern mittels einer Zerlegungsformel erfolgen.
Die konkrete Ausgestaltung einer solchen gemeinsamen, konsolidierten Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage wurde von der Kommission bislang allerdings nur grob skizziert. Sie verweist jedoch darauf, dass u. a. die US-Bundesstaaten mit der "Unitary Taxation" seit vielen Jahren erfolgreich ein vergleichbares System betreiben. Vor diesem Hintergrund geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, inwieweit die in den USA gefundenen Lösungsansätze Europa tatsächlich als Leitbild dienen können.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2007
Universität Mannheim
Auflage
Sprache
Zielgruppe
Illustrationen
6
5 s/w Tabellen, 6 s/w Abbildungen
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-89936-601-3 (9783899366013)
Schweitzer Klassifikation
Dominic Paschke wurde 1977 in Berlin geboren. Nach dem Abitur studierte er Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und an der Universität Mannheim, wo er 2002 seinen Abschluss als Dipl.-Kfm. machte. Von November 2002 bis Februar 2003 war er im Rahmen eines viermonatigen Forschungsaufenthalts zu Gast an der Boston College Law School, Boston (USA). 2007 promovierte er zum Dr. rer. pol. an der Universität Mannheim. Während seines Promotionsstudiums von 2003 bis 2007 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre von Prof. Dr. Christoph Spengel an der Justus-Liebig-Universität Gießen.