Kapitel 2, Entwicklungsgeschichte, Organisation und Gestaltung:
Immer wenn sich Menschen zusammenfinden um Aufgaben gemeinsam zu bewältigen kann man von einer Organisation sprechen, von einer bewusst oder unbewusst gestalteten Ordnung. Diese Ordnung im systemischen unternehmerischen Sinne zu gestalten, weiter zu organisieren, ist Aufgabe der Führung des betrieblichen Managements. Ob der Wandel nun absichtlich herbeigeführt wird oder einfach durch interne oder externe Einflüsse angestoßen wird, soll hier noch nicht näher von Bedeutung sein - Wandel kann gleichsam als Chance und als Störung empfunden werden. Fakt ist, wenn es gelingt Akzeptanz zur Veränderung zu erreichen ist echte Transformation einer Organisation möglich. Es gibt eine Vielzahl an Strömungen von Organisations- und Gestaltungstheorien zum Thema 'organisatorische Ordnung herstellen' und damit einhergehend unzählige Begrifflichkeiten. Diese lassen sich nur schwer abgrenzen, wie z. B. Organisationsentwicklung, Change Management, Business Reengineering und verschiedenste Theorien moderner Organisationsgestaltung und systemischer Forschung. Der Autor wird sich in der Ausarbeitung auf eine praxisbezogene betriebliche Position beschränken. Die Auswirkungen von nicht angepasstem Verhalten oder unkoordinierter Abstimmung der betrieblichen Organisation auf Wandel sind ähnlich vielfältig, wie die Methoden diesem begegnen zu wollen und reichen z. B. von nicht angepasster Produktqualität, mangelnder Motivation der Mitarbeiter bis zum Untergang des Gesamtunternehmens.
2.1, Begriff der Organisation - eine Annäherung:
In der Organisationslehre gibt es im Wesentlichen zwei Perspektiven auf den Begriff Organisation. Einmal als funktionalen Begriff, 'dauerhaften Ordnens bzw. Strukturierens' oder aber als Struktur oder Ordnung an sich, wobei die Organisation das Ergebnis organisatorischer Bemühungen darstellt (institutionaler Begriff). In der betriebswirtschaftlich orientierten Organisationslehre wird die Organisation als ein soziales System im Dienst betrieblicher Regelungen mit einer zielgerichteten Ausrichtung verstanden. Arbeitsteilige Handlungen, wie in einem Produktionsunternehmen erfordern ein Regelwerk das Aufgabenteilung in einer Ordnung hält. Das 'Substitutionsgesetzt der Organisation nach Gutenberg' verdeutlicht dieses organisatorische Regeln sehr gut.
Es gilt ein Gleichgewicht zu finden zwischen Über- und Unterorganisation des Unternehmens, angepasst an die unterschiedlichen Herausforderungen und Ziele. Die organisatorische Struktur dient als Instrument aktiver Gestaltung durch die Erfüllung verschiedenster Aufgaben zur Verwirklichung der Unternehmensziele. Im betriebswirtschaftlichen Kontext erfolgt dies bestmöglich im Sinne ökonomischer Effizienz. Eine Organisation unterliegt Veränderungen, diese notwendigen Anpassungen rechtzeitig zu antizipieren, zu analysieren, zu planen und letztlich zu gestalten, ist Aufgabe der Organisations- bzw. Unternehmensführung im Rahmen des strategischen und operativen Managements.