Als Karl V. 1520 die Regierung des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation übernahm, sah er sich nicht nur mit komplexen politischen Fragen konfrontiert. Ihn erreichten auch Tausende Gesuche von Herrschaftsträgern und Einzelpersonen, die sich auf der Suche nach Recht und Gerechtigkeit, Schutz, Hilfe und Förderung an das Reichsoberhaupt wandten und einforderten, was zu den zentralen Aufgaben des vormodernen Herrschers gehörte. Ältere Traditionen aufnehmend und doch ganz auf dem Boden der Neuzeit stehend, etablierte die Administration des Kaisers einen Rat, der sich dieser Anliegen annahm. Damit waren zugleich Voraussetzungen geschaffen, die noch den späteren Reichshofrat - eines der beiden Höchstgerichte des Reichs - prägen sollten. Aus bisher kaum berücksichtigtem Archivmaterial und weiteren Quellen rekonstruiert Eva Ortlieb Geschichte, Besetzung und Tätigkeit des kaiserlichen Hofrats. Auch wenn die Hofräte nicht die großen politischen Themen der Zeit debattierten, legten sie doch ein wichtiges Fundament für die kaiserliche Herrschaft im Reich.
Rezensionen / Stimmen
»Insgesamt liefert die Studie eine systematische Rekonstruktion und Analyse des Hofrats Karls V., die für weitere Forschungen zur kaiserlichen Reichspolitik unverzichtbar sein wird. [.] Diese außerordentliche Leistung der Verfasserin wird Ausgangspunkt für weitere Forschungen zur Reichspolitik Karls V. bleiben.«
Stefan Ehrenpreis H-Soz-Kult, 08.07.2025
Reihe
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Verlagsort
Illustrationen
Maße
Höhe: 233 mm
Breite: 163 mm
Dicke: 53 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-412-52967-3 (9783412529673)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Eva Ortlieb ist Historikerin und hat für verschiedene Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland und Österreich gearbeitet.
Reihen-Herausgeber
Anja Amend-Traut ist Professorin für Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte, Kirchenrecht und Bürgerliches Recht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Ignacio Czeguhn ist Professor für Bürgerliches Recht, Deutsche und Europäische sowie Vergleichende Rechtsgeschichte an der FU Berlin.
Peter Oestmann ist Professor für Bürgerliches Recht und Deutsche Rechtsgeschichte am Institut für Rechtsgeschichte der Universität Münster.
Prof. em. Dr. Wolfgang Sellert war von 1977 bis 2002 ordentlicher Professor für Bürgerliches Recht und Zivilprozessrecht sowie für Deutsche Rechtsgeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen.