Es liegt im Wesen des Gedichtes, dass ein Verstehen häufig nicht beim ersten Versuch gelingt. Nicht so beim vorliegenden Band. Gleich der titelgebenden Abendspinne spannt Christopher Onkelbach einen zarten Faden aus Sprache.
Er erzählt von Abschieden und Aufbrüchen, von Gewalt und Zärtlichkeit, von Naturbeobachtung und innerer Bewegung und mit jedem erneuten Lesen offenbaren sich weitere Ebenen, führt uns der Lyriker zu überraschenden Perspektiven und lässt uns sehen, was eigentlich nicht sichtbar ist. Seine Gedichte sind dabei klar, schnörkellos, reduziert und doch, wie das Netz einer Spinne, von poetischer Schönheit.
Der Gedichtband ist eine Einladung innezuhalten: für das »Trauerlied oder die Rosen von Isfahan«, das Flüstern des Windes, den letzten Blick. Für alle die spüren wollen, was zwischen den Zeilen lebt:
»Wenn mich nicht Generationen anschauten
aus dem flachen Schlick
ich könnte
ein Tretboot mieten.«
Tuschezeichnungen des Autoren ergänzen den Band.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Illustrationen
mit acht Tuschezeichnungen in s/w
Maße
Höhe: 214 mm
Breite: 131 mm
Dicke: 7 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-7455-1203-8 (9783745512038)
Schweitzer Klassifikation
Christopher Onkelbach wird in Dülken geboren, einem kleinen Ort am Niederrhein. Nach dem Studium der Germanistik und Politikwissenschaft startet er seine journalistische Laufbahn als freier Mitarbeiter bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) in Essen. Obwohl sein Herz bis heute für das flache Land links des Rheins schlägt, entdeckt er durch seine Arbeit bei der Tageszeitung seine Begeisterung für das vielfältige Leben im Ruhrgebiet. Seit vielen Jahren ist er als Redakteur in unterschiedlichen Funktionen für die WAZ tätig, seit 2000 in der Politikredaktion mit dem Schwerpunkt Bildung, Hochschule und Wissenschaft. Die tägliche Arbeit mit Berichten und Gebrauchstexten mindert dabei seine Leidenschaft für Prosa und Lyrik keineswegs. Christopher Onkelbach lebt in Essen, ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Töchter.