Kautschuk war das wichtigste Exportprodukt Kameruns, denn um 1900 steckte Kautschuk bzw. Gummi weltweit in Dichtungen, Reifen, Kabeln und zahlreichen Gegenständen des Alltags. Die starke Nachfrage nach diesem Rohstoff löste zwischen 1890 und 1913 einen globalen Kautschukboom aus, der auch die deutsche Kolonie Kamerun prägte.
Dieses Buch ist die erste Studie, die die tatsächlichen Arbeitsbeziehungen in einer afrikanischen Kautschukökonomie analysiert. Das koloniale Geschäft mit Kautschuk war keineswegs nur auf Zwang und Gewalt gebaut. Vielmehr nutzten Afrikanerinnen und Afrikaner die Nachfrage nach Kautschuk und Arbeitskräften für ihre eigene soziale Mobilität. Europäische Unternehmen konnten auf eine Vielzahl von ganz unterschiedlicher Arbeitsformen zurückgreifen, welche die Afrikaner und Afrikanerinnen selbst auch für ihre eigenen Interessen nutzten. Was entstand, war eine koloniale Arbeiterschaft, die die europäischen Arbeitgeber wie auch die afrikanischen Gesellschaften herausforderte.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2020
Humboldt-Universität Berlin
Sprache
Verlagsort
Illustrationen
mit 7 Abb., 5 Grafiken, 8 Tab. und 4 Karten
Maße
Höhe: 23.5 cm
Breite: 16 cm
Dicke: 4.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-412-52646-7 (9783412526467)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Dr. Tristan Oestermann ist derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Afrikanische Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Reihen-Herausgeber
Ulrike von Hirschhausen hat den Lehrstuhl für Europäische und Neueste Geschichte an der Universität Rostock inne.
Frank Bösch ist Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) und Professor für deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam.