1 - Inhaltsangabe [Seite 6]
2 - 1. Zur Einstimmung [Seite 8]
3 - 2. Klärung der Begriffe [Seite 14]
4 - 3. Voraussetzungen für Innovationen [Seite 18]
4.1 - 3.1 Die Übersicht [Seite 18]
4.2 - 3.2 Voraussetzungen für Innovationen in Unternehmen ( RADAR- System 1) [Seite 20]
4.3 - 3.3 Voraussetzungen für Innovationen in Personen ( RADAR- System 2) [Seite 32]
5 - 4. Ausgewählte Innovationsfelder mit Lösungen zur Umsetzung [Seite 37]
5.1 - 4.1 18 konkrete Vorschläge für Innovationen in Unternehmen [Seite 37]
5.2 - 4.2 18 konkrete Vorschläge für Innovationen bei Personen [Seite 58]
6 - 5. Kennenlernen und Anwenden der Kreativitätstechniken [Seite 75]
6.1 - 5.1 Die Übersicht [Seite 75]
6.2 - 5.2 Klassische Kreativitätstechniken [Seite 78]
6.3 - 5.3 Neuere Kreativitätstechniken [Seite 101]
7 - 6. Ermitteln der Kreativitäts-Reifegrade auf der Basis von 4 Checklisten [Seite 116]
8 - 7. Kreativität spielerisch vermitteln [Seite 122]
8.1 - 7.1 Notwendigkeit der Weiterbildung in Kreativität [Seite 122]
8.2 - 7.2 Der Stellenwert des spielerischen Lernens [Seite 122]
8.3 - 7.3 Die Vermittlung von fachlicher, sozialer und kreativer Kompetenz durch Spiele [Seite 125]
8.4 - 7.4 Das innovative Gewinner-Gewinner-Spiel [Seite 128]
8.5 - 7.5 Das Produkt Z [Seite 133]
8.6 - 7.6 Das Innovations-Spiel ?Die dunkle Brücke? [Seite 140]
9 - 8. Bewertung von Innovationen [Seite 143]
9.1 - 8.1 Einordnung der Innovation in das Portfolio [Seite 143]
9.2 - 8.2 Trend-Analysen für Innovationen [Seite 148]
10 - Hinweise zum Autor: [Seite 157]
2. Klärung der Begriffe (S. 7-9)
Innovationen sind in unserer sich schnell wandelnden Zeit eine unabdingbare Forderung im ständig härter werdenden Konkurrenzkampf. Schon immer entschieden Innovationen über Sieger und Verlierer. Die Geschichte erfolgreicher Unternehmen bestätigt, dass die Basis ihres Erfolges vornehmlich eindrucksvolle Erfindungen und effiziente Problemlösungen waren - eine Tatsache, die ohne die sorgfältig entwickelten und geforderten kreativen Fähigkeiten der Mitarbeiter und ein positives Innovationsklima nicht möglich sein konnte. Man weiß heute, dass Innovationen nicht einfach befohlen werden können.
Der Begriff Innovation bedeutet Erneuerung, Neueinführung oder Neuheit. Unter einer Innovation versteht man z.B.
- die Umwandlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in marktwirtschaftlich absetzbare Produkte,
- eine Verbesserung altbewährter Produkte und Techniken oder Methoden und Prozesse sowie,
- eine Verwirklichung neuer Technologien.
Diese Definition macht deutlich, dass Innovationen immer neue Ideen und ihre Umsetzung in die Praxis zum Inhalt haben. Innovation umfasst die Kombination von Vision und Umsetzung, wobei Vision in neue Ideen und Umfeld und Umsetzung in Freiraum und Neigung unterteilt werden kann (siehe Abbildung "Innovation").
Was bedeutet diese Kurzformel im Einzelnen? Neue Ideen allein sind wenig wert, wenn nicht gleichzeitig die Fähigkeit vorhanden ist, einen Bezug dieser Gedankenverbindungen zum relevanten Umfeld herzustellen (d. h., ein Szenario zu sehen oder konkreter, den noch nicht existierenden Markt von morgen).
Neben dieser Vorstellungskraft muss dann aber der Wunsch beim Betroffenen auftreten, den neuen Gedankengang auch auszuprobieren, d. h. in die Tat umsetzen zu dürfen. Unternehmen sind hier besonders aufgefordert, diesen „Probierern" auf unkonventionelle Art Freiräume innerhalb ihres Arbeitsbereiches zu schaffen. Diese Freiräume müssen sowohl psychischer als auch physischer Natur sein. Angst vor Strukturveränderungen, Verlust von Status und Einkommen muss dabei jedoch ausgeschlossen werden. Neben den Freiräumen ist für eine erfolgreiche Umsetzung vor allem die Neigung und die Identifikation mit der Aufgabe unabdingbar. Umsetzung setzt die volle Persönlichkeit voraus, den Mitarbeiter oder die Führungskraft als Mitunternehmer.
Der Begriff „Innovation" schließt also den Begriff „Neue Ideen" bzw. Kreativität mit ein. Kreativität ist eine wesentliche Voraussetzung für Innovationen. Unter Kreativität versteht man heute nichtübliche Denkweisen und eine bestimmte Art, mit dem eigenen Wissen umzugehen, um auf neue Lösungsmöglichkeiten für die komplexen Problemkreise von morgen zu stoßen, die mit logisch-analytischen Methoden nicht mehr erreicht werden können. Im Gegensatz zum logisch-analytischen Denken, das immer von bestimmten Voraussetzungen ausgeht, die Grenzen setzen, vollzieht sich kreatives Denken grenzenlos.
Definition der Kreativität nach Gerd Binnig, Experimentalphysiker und Physik-Nobelpreisträger des Jahres 1986:
Kreativität ist das Ermöglichen neuer Wirkungseinheiten, und sie ist lokal.
„Eine Wirkungseinheit kann ein Gedanke sein oder ein Buch. Wenn ich bei einem Buch einige Seiten herausreiße, dann wird es anders wirken. Das heißt, es kommt wirklich auf die Gesamteinheit an".
„Die Kreativität muss man lokal – an einen Ort gebunden – definieren. Anders geht es nicht. Wer weiß ob dieser Gedanke neu ist? Vielleicht hat irgend jemand in China oder in Afrika oder in Amerika diesen Gedanken schon gedacht?"
Die folgende Darstellung zeigt den Weg von der Fantasie zu Innovation.